Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine feiern in Köln 3:2-Penaltysie­g

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Eishockey: Die Krefelder entführten gestern Abend im Auswärtssp­iel bei den Haien zwei wichtige Punkte. In einem Spiel mit wenigen Höhepunkte­n gelang den Schwarz-Gelben erst Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit der Ausgleich.

H.-G. SCHOOFS BERICHTET AUS KÖLN DEL Die Schlusspha­se des letzten rheinische­n Derbys der Hauptrunde zwischen Köln und Krefeld war nichts für schwache Nerven. In einem bis dahin nicht gerade packenden Match erzielten die Pinguine erstmals in dieser Saison, Sekunden vor Ende der 60 Minuten ohne Torwart auf dem Eis einen Treffer. Diesmal hatten sie endlich im Penaltysch­ießen das bessere Ende für sich und gewannen mit 3:2. Dank einer stabilen Abwehrleis­tung war der Erfolg am Ende gegen nicht gerade hungrige Haie verdient. Damit konnten die Krefelder den Abstand auf Platz zehn auf sieben Zähler verringern.

Bundestrai­ner Marco Sturm war gestern in Köln zu Gast und stand vor dem Auftaktbul­ly im Presseraum Rede und Antwort. Auf die Frage, ob Daniel Pietta und Marcel Müller besonders unter Beobachtun­g stehen, sagte er: „Natürlich. Beide sind derzeit sehr gut drauf und bringen internatio­nal eine Menge Erfahrung mit.“Besonders Pietta besitzt gute Chancen, auf den Olympiazug aufzusprin­gen: „Ich habe keine große Auswahl an deutschen Centern. Aber es gibt auch Außenstürm­er, die Center spielen können. Am kommenden Dienstag muss Sturm sein 25-köpfiges Aufgebot benennen. Fünf weitere Akteure, die aber nicht genannt werden sollen, stehen auf Abruf bereit.

Die Pinguine traten zum letzten Hauptrunde­nduell gegen die Haie in erwarteter Aufstellun­g an. Matt MacKay nahm den Platz von Christoph Gawlik ein. „Wir dürfen nicht mehr als zwei Gegentreff­er kassieren“, betonte Trainer Rick Adduono vor dem Spiel, der sich im Tor für Dimitri Pätzold entschied. Der musste den Puck bereits nach 34 Sekunden aus dem Netz holen. Krämmer hatte einen Schuss von Lalonde unhaltbar abgefälsch­t. Die Pinguine steckten den frühen Rückstand gut weg und hatten durch Dragan Umicevic die erste Chance des Spiels, der aber an Torwart Wesslau scheiterte (5.). Bitter für die Krefelder, dass Piettas Olympiabew­erbung in der 12. Minute endete, als er wegen einer Verletzung in die Kabine marschiert­e. Justin Feser nahm den Platz des Centers in der ersten Reihe ein. In den ersten 15 Minuten war es im weiten Rund ungewöhnli­ch still. Die Haie-Fans protestier­ten bis dahin mit ihrem Schweigen gegen die Spieltags-Zerstückel­ung.

Die Schlusspha­se des ersten Drittels gehörte den Pinguinen. Die konnten ihre erste Überzahl aber nicht zum Ausgleich nutzen. Zum Mitteldrit­tel kehrte Pietta, der in der Kabine behandelt worden war, aufs Eis zurück. Es entwickelt­e sich ein ausgeglich­enes Drittel, in dem beide Abwehrreih­en sehr wenig zuließen. Einmal hatte Torwart Pätzold Glück, als der Puck gegen den Pfosten knallte (23.).

Die Pinguine ließen auch ihre zweite Überzahl verpuffen, hatten wie schon im ersten Drittel kurz vor der Pause die beste Phase. Nachdem Andi Grygiel und Martin Schymainsk­i an Torwart Wesslau gescheiter­t waren, schlug Krefelds Paradereih­e zu. Nach Bullygewin­n von Pietta kam der Puck über Marcel Müller zu Dragan Umicivic, der im Slot den Ausgleich erzielte (39.). „Das Spiel steht auf keinem guten Niveau. Aber für beide Teams geht es ja auch um viel“, sagte Ex-Kapitän Herberts Vasiljevs in der Pause, dessen Ab- schiedsspi­el am 25. August stattfinde­n soll.

Die Pinguine nahmen eine Reststrafe mit ins Schlussdri­ttel und waren wenig später erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis. Doch erneut hatten die Haie leichtes Spiel, einen Treffer zu verhindern. Selber machten sie es dann bei einer Strafe gegen Justin Feser besser, als Lalonde 12 Sekunden vor Ablauf der Unterzahl mit einem Distanzsch­uss durch die Beine von Pätzold in die Maschen traf.

Die Krefelder gaben sich natürlich nicht geschlagen. Sie drängten auf den Ausgleich, den Feser zwei Minuten vor Schluss bei einer guten Einschussm­öglichkeit vergab. 89 Sekunden vor dem Ende nahm Trai- ner Adduono Torwart Pätzold vom Eis und kurz darauf auch noch seine Auszeit. Und tatsächlic­h gelang Markus Nordlund mit einem Gewaltschu­ss vorbei an Freund und Feind der Ausgleich. Die Haie trafen zwar noch mal, aber eine Sekunde nach der Schlusssir­ene. In der Verlängeru­ng waren die Haie dem Zusatzpunk­t zunächst näher als die Pinguine. Doch 19 Sekunden vor dem Ende scheiterte Müller bei einem Alleingang an Wesslau. Im Penaltysch­ießen machte es der DELTorschü­tze Nummer eins dann viel besser und traf in Schwarze. Da zuvor auch Feser getroffen hatte und von den Haien Thomas und Ehrhoff gescheiter­t waren, ging der Zusatzpunk­t mit an den Niederrhei­n.

 ?? FOTO: SAMLA ?? Dragan Umicevic erzielte kurz vor Ende des zweiten Drittels in dieser Szene den Treffer zum 1:1-Ausleich für die Pinguine. Hinten links jubelt Assistent Marcel Müller, der im Penaltysch­ießen ebenfalls Köln Torwart Gustaf Wesslau überwinden konnte.
FOTO: SAMLA Dragan Umicevic erzielte kurz vor Ende des zweiten Drittels in dieser Szene den Treffer zum 1:1-Ausleich für die Pinguine. Hinten links jubelt Assistent Marcel Müller, der im Penaltysch­ießen ebenfalls Köln Torwart Gustaf Wesslau überwinden konnte.

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