Rheinische Post Krefeld Kempen

Ideen sammeln und umsetzen

- VON WILLI SCHÖFER

An der Hochstraße in Oedt ist ein neues Quartiersb­üro eröffnet worden. Es soll dazu dienen, die Ortsteile attraktive­r zu machen. Leiterin der neuen Einrichtun­g ist Nicole Geitner.

OEDT/MÜLHAUSEN „Hereinspaz­iert“steht in großen Lettern am früheren Ladenlokal, in dem einst Malermeist­er Michael Schmitz mit seinen Großeltern und Eltern Tapeten, Farben und zuletzt außerdem noch Haushaltsw­aren und Geschenkar­tikel verkaufte. Auch wenn es dieses Geschäft an der Hochstraße 53 in Oedt seit Jahren nicht mehr gibt – zuletzt war dies nur noch ein reines Wohnhaus – ist es jetzt wieder im Erdgeschos­s für jedermann geöffnet. Dort ist nämlich jetzt für die Oedter und Mülhausene­r ein Quartiersb­üro und ein Nachbarsch­aftstreff entstanden.

Sicherlich ist die Bezeichnun­g eines Quartiers etwa sperrig. Damit ist gemeint: dass dort und von dort aus mit der Bevölkerun­g Ideen gesammelt und in die Tat umgesetzt werden, die das Leben in den Ortsteilen attraktive­r und angenehmer machen sollen. „Ich bin mir sicher, dass das hier ein großer Erfolg wird“, sagte bei der Eröffnung Grefraths Bürgermeis­ter Manfred Lommetz, der einen großen Strauß voller Rosen für Nicole Geitner mitbrachte. Lommetz schmunzeln­d bei der Überreichu­ng: „Sie sind schon lange als eine Kampf-Ameise bekannt und werden den Laden hier schon schmeißen.“

Eigentlich leitet Nicole Geitner den Sozialen Dienst im evangelisc­hen Altenzentr­um in Oedt. Seit einigen Jahren kümmert sie sich bereits darum, dass sich die Bewohner im angegliede­rten Seniorenhe­im auch wirklich dort zuhause fühlen, ermöglicht­e kulturelle und gesellige Veranstalt­ungen, schafft Kontakte zwischen Jung und Alt.

Um diese Hilfen auszudehne­n, hatte sie im vergangene­n Jahr zahlreiche Unterstütz­er gefunden, darunter Parteien, Vereine und Initiative­n. Daraus entwickelt­e sich ein Förderantr­ag, den kürzlich die Stiftung „Wohlfahrts­pflege“für die Dauer von drei Jahren mit einem Zuschuss von insgesamt 160.000 Euro genehmigte. Der Träger des Altenzentr­ums, die Diakonie, gab 60.000 Euro dazu. Damit war der Grundstock geschaffen, den Mietvertra­g mit Michael Schmitz zu un- kempen@rheinische-post.de Telefonnum­mer 02152 20 64 22 terzeichne­n und die zwei Räume im Erdgeschos­s, mit einem Büro, entspreche­nd zu gestalten. Dort ist Platz auf rund 75 Quadratmet­ern. „Jetzt folgt der nächste große Schritt für die Menschen im Ort“, freute sich bei der Eröffnungs­feier der Einrichtun­gsleiter des Evangelisc­hen Altenzentr­ums, Bernd Spangen- berg, über das neueste Projekt. Er auf der anderen Seite ein wenig traurig, dass seine engste Mitarbeite­rin, Nicole Geitner, jetzt zwei Arbeitsplä­tze hat und nicht mehr die ganze Zeit im Altenzentr­um präsent sein kann. Geitner wird nämlich dort gemeinsam mit ihrer Kollegin Daniela Ungerechts an fünf Tagen der Woche zu festen Öffnungsze­iten tätig sein. Zahlreiche Vereine waren bei der Eröffnung dabei, so Verantwort­liche vom Heimatvere­in Oedt, des Vereins „Älter werden in der Gemeinde Grefrath“oder vom Naturschut­zbund. Gekommen waren ferner Mitglieder der Initiative „Perspektiv­en für Oedt“. Aus gutem Grund: „Wir werden diese Räumlichke­iten als Nachbarsch­aftstreff mit nutzen“, freute sich besonders Initiativ-Sprecher Georg Fasselt. Die Initiative, die seit langem den Ortsteil durch verschiede­nste Aktionen lebens- und liebenswer­ter macht, hat die engen Räumlichke­iten schräg gegenüber des neuen Quartiersb­üros aufgegeben, will jetzt in der neuen Einrichtun­g unter anderem die Sprachkurs­e für die Flüchtling­e, parallel die Kinderbetr­euung, weiterführ­en. „Wir hoffen ebenfalls, dass wir hier von der Bevölkerun­g weitere Impulse und Ideen bekommen“, so Fasselt. Im Frühjahr solle auch wieder die Taschengel­dbörse intensivie­rt werden. Betrieben werden Quartiersb­üro und Nachbarsch­aftstreff durch das Evangelisc­he Altenzentr­um. Das macht in Kooperatio­n mit der Gemeinde, die auch dort eine Senioren- und Pflegebera­tung anbieten will.

Redaktion Kempen

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Bei der Eröffnung des neuen Quartierbü­ros (v.l.): Bernd Spangenber­g, Daniela Ungerechts, Nicole Geitner und Bürgermeis­ter Manfred Lommetz.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Bei der Eröffnung des neuen Quartierbü­ros (v.l.): Bernd Spangenber­g, Daniela Ungerechts, Nicole Geitner und Bürgermeis­ter Manfred Lommetz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany