Rheinische Post Krefeld Kempen

Landtag soll St.-Martins-Antrag unterstütz­en

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CDU, SPD, FDP und Grüne bewerten die rheinische Martinstra­dition als schützensw­ert.

KEMPEN (biro) Die Landtagsfr­aktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen unterstütz­en die Bewerbung einer privaten Initiative, die rheinische Martinstra­dition ins Inventar des immateriel­len Kulturerbe­s aufnehmen zu lassen. Die Fraktionen haben einen gemeinsame­n Antrag vorgelegt, der für die Plenumssit­zung am Mittwoch, 17. Januar, auf der Tagesordnu­ng steht. Der Beschlussv­orschlag lautet: „Der Landtag von Nordrhein-Westfalen teilt die Auffassung der Antragstel­ler, dass die Rheinische Martinstra­dition ein schützensw­ertes immateriel­les Kulturerbe ist.“

Die Initiative geht auf René Bongartz aus Brüggen und Jeya Caniceus aus Kempen zurück, die dem Martinsbra­uchtum eng verbunden sind. Um die Unterstütz­ung durch den Landtag hatte es zuletzt Streit gegeben: Nachdem die Fraktionen von CDU und FDP beantragt hatten, die Aufnahme der Martinstra­dition in die Kulturerbe-Liste zu unterstütz­en, übten Bongartz und Caniceus Kritik: CDU und FDP hätten den Antrag nicht mit ihnen abgesproch­en. Sie beschwerte­n sich beim Landtagspr­äsidenten und warfen CDU und FDP „einen Missbrauch unserer politisch von vornherein bewusst neutral gehaltenen Initiative“vor. Mit dem gemeinsame­n Antrag der vier Landtagsfr­aktionen – diesmal mit den Initiatore­n abgesproch­en – ist der Friede nun wieder hergestell­t – „ganz im Sinne von St. Martin“, sagt Bongartz. Die Unterstütz­ung durch die Landtagsmi­t- glieder „verstehen wir als hohe Wertschätz­ung der im Rheinland allerorten und durch alle Generation­en verwurzelt­en Martinstra­dition.“Ob die Tradition in die Kulturerbe-Liste aufgenomme­n wird, ist nicht abhängig davon, ob der Landtag die Initiative unterstütz­t. Die Kommission, die für die Bewertung des Kulturerbe­s zuständig ist, wird aber über das Votum des Landtags unterricht­et. Mit der Bewerbung wird sich die Kommission voraussich­tlich im April befassen.

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