Rheinische Post Krefeld Kempen
Bücher mitnehmen, lesen und danach weitergeben
Die Schriftstellerin Vera Nentwich hat eine ungewöhnliche Aktion gestartet.
GREFRATH (hd) Die Schriftstellerin Vera Nentwich (58) ist in Grefrath geboren und aufgewachsen. Inzwischen lebt sie in Willich. Momentan verteilt sie Exemplare ihres neuen Liebesromans „Pseudonyme küsst man nicht“an öffentlichen Orten im Kreisgebiet. Interessierte Leser können sich das Buch mitnehmen. „Mir gefällt der Gedanke, damit einigen Menschen eine Überraschung und schöne Lesestunden bereiten zu können“, sagt Nentwich. Die Finder werden gebeten, die Bücher nach der Lektüre wieder irgendwo hinzulegen, so dass sie für weitere Leser zur Verfügung stehen. Auf ihrer Internetseite www.veranentwich.de/buchreisen versucht die Autorin, die Wanderungsbewegungen der Bücher nachzuvollziehen.
Auf den Gedanken kam sie durch eine Spendenaktion für „Reporter ohne Grenzen“. Sie habe damals ein Buch im Supermarkt ausgelegt, wenige Minuten später sei es schon verschwunden gewesen: „Ich habe mich immer gefragt, wo es nun wohl ist.“Das Erscheinen ihres neuen Liebesromans sei für sie der Anlass gewesen, die Idee aufzugreifen. Der Roman handelt von der Schriftstellerin Amanda Schneider, die unter dem Pseudonym Abigail Madison schnulzige Liebesromane schreibt. Ein weiblicher Fan wünscht sich, dass die Schriftstellerin zu ihrer Hochzeit kommt. Die will aber ihr Pseudonym nicht lüften. Eine turbulente Geschichte nimmt ihren Anfang.
„Ich bin sehr gespannt, welche Reise meine Bücher machen werden und wie den Leuten die Geschichte gefällt“, sagt die Autorin. Hat sie keine Angst, dass die Bücher beschädigt oder nicht mehr zurückgegeben werden? Keineswegs: „Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Menschen ehrlich sind und ebenso Spaß an der Aktion haben.“