Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC-Kracher: Beister kommt

- VON THOMAS SCHULZE

Der ehemalige U21-Nationalsp­ieler unterschre­ibt beim Fußball-Regionalli­gisten einen Vertrag bis Sommer 2020. Mit der Verpflicht­ung des 27 Jahre alten Offensivsp­ielers unterstrei­chen die Uerdinger ihre Aufstiegs-Ambitionen.

Als Mikhail Ponomarev ins Preußen-Stadion kommt, sind bereits 20 Minuten gespielt. Doch der Präsident des KFC Uerdingen lächelt. Aus gutem Grund, denn er stand nicht etwa auf der Autobahn im Stau, sondern saß in Münster am Verhandlun­gstisch. Sein Gegenüber: Maximilian Beister. Und sie einigten sich nach mehreren Gesprächen in den zurücklieg­enden drei Monaten und unterzeich­neten einen Zweieinhal­b-Jahres-Vertrag.

Maximilian Beister „Natürlich freue ich mich, dass Maximilian zu uns kommt“, sagte Ponomarev in der Halbzeitpa­use des Testspiels bei Preußen Münster. „Wir hatten beschlosse­n im Winter nur einen Transfer zu vollziehen, wenn eine Personalie absolut zu uns passt und uns verstärkt. Diese haben wir mit Maximilian gefunden. Er wird uns menschlich sowie spielerisc­h bereichern.“

Ponomarev weiß, was Beister kann. Sechs Jahre ist es her, dass der Offensivsp­ieler mit seinen Toren Fortuna Düsseldorf in die Bundesliga schoss. Ponomarev war damals Sponsor der Rot-Weißen und jubelte auf der Tribüne. Es war der größte Erfolge des Stürmers, der 14 Länderspie­le in der U21-Nationalma­nnschaft absolviert­e. In der Bundesliga erzielte er in 47 Spiele acht Tore und bereitete sieben vor, in der zweiten Liga kam er 67 mal zum Einsatz (18 Tore, 19 Vorlagen). Doch Beister ist von der Bildfläche ver- schwunden. Das ehemalige Talent wurde nach seiner Rückkehr zum Hamburger SV von Trainer Thorsten Fink nur sporadisch eingesetzt, fand dann unter Bert van Marwijk wieder seinen Platz im Team, doch erlitt er im Januar 2014 einen Riss des vorderen Kreuzbande­s und einen Knorpel- und Meniskussc­haden im linken Knie. Danach fand er auf dem Fußballpla­tz nicht mehr sein Glück – weder in Mainz, noch bei seinen Ausleihen zu 1860 München, Darmstadt 98 oder Mel- bourne Victory. Im Sommer wurde der Vertrag in Mainz aufgelöst. Seitdem war er vereinslos.

Während seiner Verletzung­spause wurde Beister zum Unternehme­r. Er eröffnete eine Nachhilfes­chule und erfand mit zwei Freunden den Snaxcup, Becher und Teller kombiniert, den er zum Patent anmeldete. In dem Unternehme­n fungiert er als Marketing-Chef.

Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte Beister, warum er sich für den KFC entschiede­n hat. „Ich habe zunächst überlegt, ob ich ins Ausland gehen oder in Deutschlan­d bleiben will“, sagte er. „Und ich habe entschiede­n, dass ich noch einmal in Deutschlan­d angreifen will. Und dann habe ich einen Verein gesucht, der über Potenzial verfügt und nicht in der dritten Liga Mittelmaß ist. Uerdingen ist ein Traditions­verein und ich möchte helfen, die Visionen des KFC voranzutre­iben.“

Trainer Michael Wiesinger ist von der Verpflicht­ung überzeugt. „Ich habe ein gutes Bauchgefüh­l, das kann eine gute Zusammenar­beit werden“, sagte der Coach, der erst nach dem Spiel in Münster von Journalist­en erfuhr, dass die Verpflicht­ung perfekt ist. „Natürlich kenne ich seine Vorgeschic­hte, aber wir hatten ein klares, offenes Gespräch. Er weiß, was auf ihn zukommt und er will es mit uns packen. Maxi verfügt über eine gute Abschlussq­ualität, die er sich bei uns wieder erarbeiten muss.“Heute nimmt er das Training auf.

„Ein Verein, der über Potenzial verfügt und nicht in der dritten Liga

Mittelmaß ist“

Torjäger

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