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Türkei droht mit Ausweitung ihrer Offensive in Syrien
ISTANBUL/BERLIN (RP) Vier Tage nach Beginn der türkischen Militäroperation gegen kurdische Milizen in Nordwestsyrien hat Ankara die Ausweitung des Einsatzes auf weitere von Kurden kontrollierte Gebiete angedroht. Zugleich appellierte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu an die USA, auf die mit ihr verbündete kurdische Miliz YPG einzuwirken. Ankara betrachtet die YPG als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation.
Bei ihrer Offensive setzen die türkischen Streitkräfte offensichtlich auch deutsche Kampfpanzer ein. Im Gegensatz zu 391 von Deutschland an die Türkei gelieferten Kampfpanzern vom Typ Leopard 1, die nur im Verteidigungsfall eingesetzt werden dürfen, gilt diese Auflage für den Einsatz von 354 später gelieferten Leopard-2-Panzern nicht. Das geht aus früheren Stellungnahmen der Bundesregierung hervor.
Unions-Politiker wandten sich in scharfer Form gegen Aufrufe in Moscheen in Deutschland, für den Sieg der Türkei in Nordsyrien zu beten. Aufforderungen dazu sollen laut „Spiegel Online“vom Islamverband Ditib gekommen sein. Ditib betonte hingegen, welche Gebete gesprochen würden, entschieden die Gemeinden selbst. Laut Kurdischer Gemeinde in Deutschland jedoch soll in allen Moscheen, die der türkischen Religionsbehörde Diyanet unterstünden, für den Sieg der türkischen Armee gebetet werden.