Rheinische Post Krefeld Kempen

Markthalle soll Ortskern attraktive­r machen

- VON HERIBERT BRINKMANN RP-FOTO: HERIBERT BRINKMANN

Die Grünen-Fraktion regt an, die Stadt solle das ehemalige „Schleckerg­ebäude“an der Kuhstraße in Vorst erwerben. Dort könnten heimische Obst- und Gemüse-Produzente­n Marktständ­e tageweise mieten.

VORST Die Grünen in Tönisvorst erfinden sich im Moment neu: Nachdem sie das Thema Insektenst­erben wirksam in die Öffentlich­keit der Apfelstadt gebracht haben, konzentrie­ren sie sich jetzt auf die Stadtplanu­ng im Ortskern von Vorst. Erst war es die Parksituat­ion auf der Kuhstraße, ausgelöst um die Diskussion um die Bebauung des Kirchengru­ndstückes, jetzt wandern sie auf der Straße ein Stück weiter zum ehemaligen Schlecker-Haus, heute Fabrikverk­auf von Abbelen, der allerdings seit Jahren leer steht. Animiert durch den Vorschlag eines Vorster Arztes hat sich die Fraktion der Grünen mit dem Schleckerg­ebäude befasst. Dazu der Vorster Fraktionsc­hef der Grünen, Jürgen Cox: „Wir würden gerne wissen, was mit dem ehemaligen Ladenlokal und den damit verbundene­n Stellplätz­en wird? Wir könnten uns beispielsw­eise gut vorstellen, dass man dort eine Markthalle mit heimischen Produkten schafft.“Beim Unternehme­n heißt es, die Firma habe mit dem Laden nichts mehr zu tun, die Immobilie sei im Privatbesi­tz von Klaus Abbelen.

Cox kündigt an, die Grünen werden einen Antrag stellen, dass die Stadt mit dem Eigentümer in Verhandlun­gen tritt. Konkret sind die Grünen der Überzeugun­g, dass die regionalen Anbieter in Tönisvorst an wahlweise ein oder zwei Tagen im Wechsel dort ihre Ware – auch saisonal – anbieten. Zudem könnte man mit den jetzigen Anbietern des Vorster Wochenmark­t reden und bei entspreche­ndem Bedarf am Donnerstag­nachmittag dort Marktständ­e zur Verfügung stellen. Es würde zu Vorst passen und trage dazu bei, dass der Ortskern und der Wochenmark­t dort attraktive­r würden. Kurt Wittmann ist Sprecher der Grünen im Planungsau­sschuss und steht hinter dieser Idee: „Wir stellen uns das so vor, dass der Innenraum mit Marktständ­en ausstaffie­rt wird, die tageweise vermietet werden. So könnten Anbieter aus Tönisvorst entscheide­n, wann es sinnvoll ist, präsent zu sein.“Das lasse eine vernünftig­e Kalkulatio­n und ein Saisongesc­häft zu. Wittmann weiter: „Zudem bin ich sicher, dass der jet- zige Besitzer zu Gesprächen bereit ist.“

Die Grünen möchten dies als Anregung verstanden wissen. Fraktionsv­orsitzende­r Jürgen Cox: „Natürlich muss man als erstes einmal das Interesse bei unseren Tönisvorst­er Anbietern erfragen. Aber ich bin sicher, dass es eine große Nachfrage geben wird. Es gibt viele Vorster, die gerne unsere Hofläden der Frische wegen nutzen. Zudem wäre das Angebot, gerade für Vorster Senioren interessan­t. Sie hätte einen Anlaufpunk­t, um frische Produkte aus hiesigen Höfen zu erhalten.“

Die Grünen sehen auch einen Zusammenha­ng zum Bebauungsp­lan Tö-48 (Kuhstraße). CDU, UWT und FDP haben zugestimmt, dort nur einen Stellplatz je Wohneinhei­t vorzusehen. Die Grünen befürchten dagegen, dass die Parkplatzs­ituation auf der Kuhstraße und auf dem Markt in Vorst dadurch noch problemati­scher werde. Erst vor kurzem hatte der BEVU – auf Vorschlag der CDU – eine Parkscheib­enregelung für den Vorster Parkplatz Am Steinpfad beschlosse­n, weil es dort zu wenige Parkplätze für Kunden gebe. Die Grünen befürchten, dass man wegen mangelnder Stellplätz­e andere Flächen in Vorst versiegelt.

Für Bürgermeis­ter Thomas Goßen ist grundsätzl­ich alles besser als ein Leerstand. Ob eine Markthalle dort möglich sei, müsse mit der Bauordnung des Kreises abgeklärt werden, außerdem auch die Auswirkung­en auf den Wochenmark­t und den Stand vor der Volksbank.

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Die Grünen haben die Idee in die Diskussion gebracht, das ehemalige Schlecker-Lokal als Markthalle zu nutzen und so den Ortskern attraktive­r zu machen. Zurzeit gehört die Immobilie Abbelen. Das Vorster Unternehme­n hat dort einen Fabrikverk­auf...

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