Rheinische Post Krefeld Kempen
Grüne wollen Blaue Tonnen doppelt so oft leeren wie bisher
Statt alle vier Wochen soll Altpapier künftig 14-täglich abgeholt werden. Das könnte zu Mehreinnahmen führen.
(jon/sti) Altpapier ist ein Rohstoff, der Geld in die Kasse bringt. Der Inhalt der Blauen Tonnen bringt Bares, das mit den Kosten für die Abfallentsorgung verrechnet wird und zur Senkung der Müllgebühren führt. Insofern ist der Vorschlag der Grünen ein Vorstoß im Interesse aller Krefelder Gebührenzahler. Vorausgesetzt, die Ausgaben fürs Einsammeln überstiegen nicht die Einnahmen aus der Verwertung des nachgefragten Altpapiers.
Die Grünen halten die Leerung der Blauen Tonne im bisherigen Vier-Wochen-Zyklus für nicht angemessen. Ein Blick in die Nachbarstädte gibt der Partei recht. So wird zum Beispiel in Mönchengladbach im 14-Tage-Rhythmus geleert. „Die in Krefeld nahezu beständig überfüllte öffentliche Papiercontainer lassen darauf schließen, dass das Aufkommen an Altpapier und Kartonagen – sicherlich auch verursacht durch den zunehmenden InternetVersandhandel – ste- tig wächst“, so die umweltpolitische Sprecherin, Ratsfrau Anja Cäsar. Gleichzeitig seien sie ein Zeichen dafür, dass auch privat genutzte Tonnen schon weit vor dem Tag der Abholung randvoll seien, so dass auf öffentliche Sammelstellen zurückgegriffen werden müsse. „Wenn wir die Mülltrennung schon im Privathaushalt wirklich wollen, müssen wir die Leerung den tatsächlichen Erfordernissen anpassen“, erklärt Cäsar. Die Aufstellung größerer öffentlicher Tonnen zumindest in innerstädtischen Quartieren sei aus Platzmangel oft keine Lösung. Für die nächste Sitzung des Umweltausschusses haben die Grünen daher einen Prüfauftrag an die Verwaltung gerichtet, unter welchen Bedingungen die Leerung der Blauen Tonnen, eventuell zunächst in einem Modellquartier, zwei Mal monatlich erfolgen kann.