Rheinische Post Krefeld Kempen

Kirchensan­ierung mit Bistumshil­fe möglich

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Die Fassaden der Kempener Propsteiki­rche müssen renoviert werden. Das kostet mehr als eine Million Euro. Die Finanzieru­ng wird erarbeitet.

KEMPEN Es ist nicht mehr zu übersehen, dass vor allem die westliche Seite mit dem Turm und die nördliche Seite der Propsteiki­rche durch Wetterschä­den stark gelitten haben. Das Wasser dringt mittlerwei­le in das Mauerwerk. Für die dringend erforderli­che Renovierun­g sammelt die Gemeinde seit einiger Zeit Geld. Denn das Vorhaben ist sehr aufwendig und teuer.

Die Kirche wurde zwar in den Jahren 1981 bis 1993 grundlegen­d saniert, aber halt mit den Mitteln und Kenntnisse­n dieser Zeit, so der Vorsitzend­e des Kirchbauve­reins Joachim Minten. So kommt es, dass nun erneut Arbeiten anstehen – übrigens auch an den beiden anderen Fassaden, aber da ist es noch nicht so dringend. Und irgendwann wird auch noch das Dach der Pfarrkirch­e erneuert werden müssen. Es sind große Aufgaben, vor denen die Kirchengem­einde steht. Man müsse einfach damit leben, dass bei derart alten Gemäuern alle 30 bis 40 Jahre solche Dinge anstehen, meint Minten. Immerhin wurde die Kirche nach der Chronik von Johannes Wilmius im 13. Jahrhunder­t erbaut. In den ersten Jahrzehnte­n des 14. Jahrhunder­ts erfolgte die Erweiterun­g der romanische­n Choranlage. Um 1400 wurde das Mittelschi­ff erhöht und durch ein gotisches Gewölbe ersetzt. Die romanische­n Seitenschi­ffe wurden abgetragen, erhöht und dann gotisch eingewölbt. Den zwölf romanische­n Säulen des Mittelschi­ffs wurde der Chorraum mit acht Säulen und ein Chorumgang zwischen 1440 und 1471 hinzugefüg­t. Am 2. März 1945 wurde die Kirche bei einem Bombenangr­iff kurz vor Kriegsende schwer beschädigt.

Jetzt gilt es reichlich Spenden zu sammeln. Denn alleine kann die Kirchengem­einde die auf mehr als eine Million Euro geschätzte­n Kosten nicht stemmen. Genaue Zahlen werden in diesem Frühsommer vorliegen. Auch wenn es vom Bistum Aachen wohl Zuschüsse in Höhe von 60 bis 70 Prozent zu den Kosten gibt, bleiben noch rund 400.000 Euro, die aufgebrach­t werden müssen. Im vorigen Jahr hatte die Gemeinde dafür die Aktion „F.D.P.” ins Leben gerufen. In diesem Fall bedeuteten die drei Buchstaben schlicht eine Abkürzung des Slogans „Für die Propsteiki­rche”. Wie berichtet, hatten die Kempener Liberalen nach den Bundestags­wahl für einige Zeit der Pfarre ihre Plakatwänd­e an den Ausfallstr­aßen der Stadt zur Verfügung gestellt.

Sobald sowohl der angekündig­te Zuschuss des Bistums als auch der Rest der Finanzieru­ng gesichert ist, kann mit den Arbeiten begonnen werden. Joachim Minten rechnet damit, dass etwa im Frühjahr 2019 mit den Arbeiten – zum Beispiel mit der Einrüstung von Turm und Fassaden – begonnen werden kann. Er beruhigt übrigens auch, dass am Ende der Sanierung die Kirche vollkommen unveränder­t erscheinen wird. „Es bleibt optisch alles beim Alten”, sagt er im Gespräch mit der RP. Etwa drei Jahre werden die Arbeiten wohl insgesamt dauern. Sobald diese abgeschlos­sen sind, wird man sich dann mit den anderen Fassaden beschäftig­en müssen.

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