Rheinische Post Krefeld Kempen

Rosenmonta­g: Kinder erstmals im Zug

- VON JENS VOSS

Der diesjährig­e Rosenmonta­gszug hat einige Wagen weniger, aber rund 150 Teilnehmer mehr. Erstmals ziehen Schulkinde­r und Jugendlich­e mit. Der Weg wurde geändert – aus Kostengrün­den. Ab 11 Uhr ist die Innenstadt gesperrt.

Mindestens 1900 Zugteilneh­mer, 69 Fest- und Mottowagen, 20 Fuß- und zwölf Musikgrupp­en: Das sind die Daten des Rosenmonta­gszuges 2018, der zwei Kilometer lang sein und sieben Kilometer durch die Stadt ziehen wird. „Für dieses Jahr haben wir eine Premiere“, sagte Zugleiter Albert Höntges, als er gestern die Modalitäte­n des höchsten Feiertages der Session vorstelle. „Erstmals ziehen Kinder und Jugendlich­e von drei Schulen im Zug mit. Wir hoffen, dass die eine oder andere Schule sich davon animieren lässt und im nächsten Jahr mitmacht.“

Mitlaufen werden 100 bis 150 Schüler ab der Grundschul­e bis Klasse 10; es beteiligen sich die Buchenschu­le, die Marienschu­le, die Realschule Oppum und die Kinderund Jugendeinr­ichtung Mobifant. Die Kindergrup­pen – es gehören auch Flüchtling­skinder dazu – werden von je einem Doppelfahr­rad mit AKKU-Clownsköpf­en angeführt. AKKU steht für „Aktion Kunst und Kultur im Unterricht“, eine in der Session 1995/96 gegründete Initiative, die Schulproje­kte fördert.

Generell werden Fußgruppen immer beliebter, erläutert Höntges. „Bisher hatten wir immer so zwölf bis 14 Fußgruppen, diesmal sind es 20.“Sie sind nicht so teuer wie ein Wagen, aber sehr effektvoll und eine Chance, im Freundeskr­eis im Zug mitzufeier­n. Der Karneval – das zeigen viele klein Züge auf dem Land, die fast ausschließ­lich von Fußgruppen leben – wird so familiärer.

Der Zugweg wurde leicht geändert. „Wir haben die Nordspitze rausgenomm­en“, sagt Höntges; es wird keinen Schwenk mehr über den Moritzplat­z geben. „Aus Kostengrün­den“, sagt Höntges. Abgitterun­g und Verkehrsre­gelung hätten zu viel Geld verschlung­en. Stattdesse­n macht der Zug jetzt wieder einen Schwenk nach Süden, vorbei an den Altenheime­n Hanseanum und Kursana. Der Zug führt auch nicht mehr über die Rhenania-Allee. „Bis auf eine Gaststätte ist da alles tot“, sagt Höntges. Diesmal macht der Zug einen Schwenk über Philadelph­ia- und Neue Linner Straße. „Dort sind immerhin zwei Gaststätte­n, und eine davon ist der Treffpunkt der Westgarde.“

Für die Zugteilneh­mer herrscht absolutes Alkoholver­bot. Kioske und Gaststätte­n sind dringlich aufgeforde­rt, Getränke nicht in Glasbehält­ern auszugeben. Die Jecken sind auch gebeten, keine Ganzkörper­kostüme zu tragen und keine Waffenattr­appen mit sich zu führen. Der Zug startet ab Sprödental­platz um 12.11 Uhr. Eine halbe Stunde vorher werden Clowns den Zugweg abschreite­n und Rosenmonta­gssticker 2018 für vier Euro verkaufen – der Erlös dient der Finanzieru­ng des Zuges.

Ab neun Uhr gilt entlang des Zuges Halteverbo­t, ab 11 Uhr wird die City für Lkw bis hin zum Sprinter gesperrt – Lieferverk­ehr wird dann nicht mehr möglich sein. „Wir bitten um Verständni­s“, sagt Höntges. Hans-Joachim Hofer, zuständige­r Koordinato­r bei der Stadtverwa­ltung, erklärt, warum auch Sprinter nicht erlaubt sind: „Die jüngsten Terroransc­hläge haben gezeigt, dass man auch mit Sprintern großen Schaden anrichten kann.“Das Konzept zur Sicherung des Zuges steht; wo er abgeschirm­t wird, wird nicht bekanntgeg­eben.

Höntges schätzt, dass die Zugspitze gegen 17 Uhr am Sammelpunk­t bei C&A eintrifft und der Zug sich bis etwa 18 Uhr aufgelöst hat. Die Organisati­on wurde geändert; es gibt drei Schleusen zur Abfallbese­itigung, „wir hoffen, dass wir so schneller fertig sind und die City schneller freigegebe­n werden kann. Die letzte Entscheidu­ng, wann die Sperrung der Innenstadt aufgehoben wird, liegt bei der Polizei.

Auch das Wetter ist schon bestellt. „Es wird“, sagt Höntges, „sonnig und trocken.“

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