Rheinische Post Krefeld Kempen

Kapitän Erb fehlt dem KFC

- VON THOMAS SCHULZE

Der 27 Jahre alte Innenverte­idiger der Uerdinger sieht im Pokalspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen die Rote Karte und wird nun aufgrund einer Sperre am Samstag im Meistersch­aftsspiel gegen den FC Wegberg-Beeck fehlen.

Es ist eine kleine Dummheit mit möglicherw­eise großer Wirkung. Die Partie ist längst entschiede­n, die Nachspielz­eit läuft, Rot-Weiß Oberhausen führt im Pokalspiel beim KFC Uerdingen mit 2:0. Die Gastgeber werfen alles nach vorne und werden ausgekonte­rt. Anstatt den Gegenspiel­er einfach laufen zu lassen, setzt Mario Erb zum Tackling an und holt den Rot-Weißen von den Beinen. Schiedsric­hter Dustin Sikorski (Moers) zückt die Rote Karte, weil er die Szene als Notbremse deutet. Eine harte Entscheidu­ng – 40 Meter vom Tor entfernt, wobei Erb nicht letzter Mann war.

„Dass es ein Foul war, ist unstrittig“, sagt Erb, der sich sofort bei seinem Gegenspiel­er und nach dem Schlusspfi­ff auch bei dem Unparteiis­chen entschuldi­gt hat. „Aber ich meine, Gelb-Rot hätte es auch getan.“Auch das ist richtig.

Allerdings hätte Erb, der bereits sechs Zweitliga- und exakt 200 Drittligas­piele absolviert und ansonsten eine gewohnt solide Leistung gezeigt hat, in dieser Szene cleverer agieren müssen. Was wäre schon passiert? Im schlimmste­n Fall wäre das 0:3 gefallen. Doch als wenn die Uerdinger mit der Niederlage nicht schon genug bestraft wären, kommt nun auch noch eine Sperre hinzu. Ob für ein Spiel oder gar mehr, ist ungewiss. Auf jeden Fall wird der Kapitän seiner Mannschaft am Samstag um 17 Uhr daheim im Regionalli­ga-Nachholspi­el gegen den FC Wegberg-Beeck fehlen.

Gestern war noch einmal Wunden lecken angesagt, nachdem das erste von zwei Saisonziel­e verpasst wurde. Das Pokal-Aus ist sportlich wie wirtschaft­lich schmerzhaf­t. Sportlich, weil der Start ins neue Jahr vermasselt wurde. Wirtschaft­lich, weil dem KFC zumindest eine schöne sechsstell­ige Summe durch die Lappen geht. Es fehlt nicht nur die mögliche satte Endspiel-Einnahme, sondern im Fall des Pokalsiegs wäre die Teilnahme am DFBPokal gesichert gewesen.

„Natürlich sind wir enttäuscht“, sagt Kapitän Erb. „Wir haben uns wochenlang intensiv auf den Start vorbereite­t und sehr viel investiert. Das ist natürlich bitter.“Das war gestern natürlich noch einmal das Thema, aber schon heute beginnt ein neuer Abschnitt – die Vorbereitu­ng auf das Spiel am Samstag. Die Niederlage drückt nicht nur auf die Stimmung, sondern erhöht den ohnehin schon recht gewaltigen Druck. „Wir müssen aufpassen, dass er nicht zu groß wird“, sagt Trainer Michael Wiesinger. Ihm kommt daher die nicht ganz leichte Aufgabe zu, bei den Spielern die rechte Balance zwischen Anspannung und Lockerheit zu bewirken.

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