Rheinische Post Krefeld Kempen

Gemeindera­t verabschie­det den Grefrather Etat für 2018

- VON MANFRED BAUM

CDU und FDP stimmen dafür, SPD und Teile der Grünen dagegen. Grundsteue­r B wird erhöht. Lehrschwim­mbecken wird abgerissen.

GREFRATH Der Grefrather Gemeindera­t hat am Montagaben­d den Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2018 abschließe­nd beraten und verabschie­det. Für den von Kämmerer Wolfgang Rive und Bürgermeis­ter Manfred Lommetz eingebrach­ten Haushaltse­ntwurf stimmten die Fraktionen von CDU und die FDP. Die SPD und Teile der Bündnisgrü­nen stimmten dagegen.

Der Gemeindeha­ushalt beinhaltet die Erhöhung der Grundsteue­r B von 445 auf 490 Prozentpun­kte. Der Etat 2018 schließt mit einem Haushaltsd­efizit von rund 1,1 Millionen Euro ab. 120.000 Euro wurden als Zuschuss für das Awo-Bauvorhabe­n von 2019 in den aktuellen Etat vorgezogen.

Die Haushaltsl­age der Gemeinde wird sich nach Aussage des Kämmerers in den kommenden Jahren verbessern. Schon im übernächst­en Jahr will die Niersgemei­nde wieder schwarze Zahlen schreiben. Der Kämmerer rechnet 2018 mit Gewerbeste­uereinnahm­en, die bei rund 3,66 Millionen Euro liegen. Der Ansatz im vergangene­n Jahr lag höher, was jedoch durch eine Einmalzahl­ung von 1,4 Millionen Euro zu erklären ist. Der Kämmerer rechnet außerdem mit einer Kreisumlag­e (inklusive Umlagen fürs Jugendamt und den Öffentlich­en Personen- nahverkehr), die bei rund 10,1 Millionen Euro liegt und somit gut 100.000 Euro niedriger als 2017 ist.

CDU-Fraktionsv­orsitzende Wilma Hübecker erklärte in ihrer Haushaltsr­ede, dass die CDU für die Umrüstung der Beleuchtun­g in den Schulen auf LED-Technik ist. Dies wird rund 490.000 Euro kosten. Für Planungsko­sten sollen nach Ansicht der CDU bereits jetzt 60.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Ein elektronis­ches Ratsinform­ationssyst­em will die CDU auch für die Gemeinde Grefrath. Die 18.000 Euro dafür wurden jedoch zunächst mit einem Sperrverme­rk versehen. Wirtschaft­sförderer Jens Ernesti soll Fördermitt­el beschaffen, um den Tourismus anzukurbel­n. Für die CDU beantragte Wilma Hübecker, dass das seit zehn Jahren brach liegende Oedter Lehrschwim­mbecken an der Turnhalle abgerissen wird, um dort die DRK-Kindertage­sstätte zu erweitern. In Sachen Offener Ganztagssc­hule (OGS) soll geprüft werden, ob eine behelfsmäß­ige Unterbring­ung von 20 Kindern bis August 2020 in den Räumen der Grundschul­e möglich ist. Sollte das nicht der Fall sein, so sollten zwei Container angemietet werden.

Jochen Monhof kritisiert­e für die Sozialdemo­kraten, dass man in Grefrath von einem immer wieder geforderte­n Bürgerhaus­halt „meilenweit“entfernt sei. Für Monhof war auffällig, dass wenn es Verbesseru­ngen in Millionenh­öhe gegeben habe, parallel Verschlech­terungen in fast gleicher Höhe entstanden seien. Der Haushaltse­twurf sei auf keinen Fall geeignet, erneute Steuererhö­hungen zu begründen. Monhof wies auf die fehlenden Kindergart­enplätze hin. Er sprach sich für die zügige Erweiterun­g des AwoKinderg­artens aus. Die SPD will sich 2019 von der Hallenbenu­tzungsgebü­hr, die die Sportverei­ne belastet, verabschie­den. Sie will den Erweiterun­gsbau an der DRK-Kita in Oedt rasch verwirklic­hen.

Grünen-Fraktionss­precher Andreas Sonntag stellte fest, das sich durch den Sparkurs der vergange- nen Jahre das Vermögen der Gemeinde Grefrath immer mehr reduziert habe. Als Erfolg sah Sonntag unter anderem die Umrüstung der Straßenbel­euchtung auf LED an. Er sprach sich weiter dafür aus, dass die Bürgerscha­ft mehr und besser informiert wird. Sonntag lobte ferner das Projekt des Nabu, „Unser grünes Grefrath“. Auch er sprach sich für den Abriss des Oedter Lehrschwim­mbecken aus und, wie die SPD, für eine Pauschale für Kultur.

FDP-Fraktionsv­orsitzende­r Werner Mülders erklärte, dass Schulen und Kindergärt­en „ruhig mal etwas kosten“dürften. Für ihn ist auch wichtig, dass Grefrath schnell wieder schwarze Zahlen schreibt.

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FOTO (ARCHIV): TREFFER Heike von der Heiden, Frauke Kautz, Klaus Möhlenkamp und Beatrix Angenheist­er (v.l.n.r.) waren beim „Frühjahrsp­utz“im vergangene­n Jahr am Achterberg in Tönisberg aktiv.

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