Rheinische Post Krefeld Kempen
NOVAK DJOKOVIC
Zum Zuschauen gezwungen Der serbische Tennis-Star hat sich am Ellbogen operieren lassen. Nun droht ihm eine lange Pause.
Er versucht, Optimismus zu verbreiten. Er freue sich auf die kommenden Monate und habe ein gutes Gefühl. Mit einem Instagram-Post aus dem Fitnessraum hat sich der serbische TennisProfi Novak Djokovic bei seinen Fans gemeldet – auf dem Court wird man ihn aber wohl länger nicht mehr sehen. Denn der 30-Jährige hatte sich erst vor kurzem an seinem lädierten Ellbogen operieren lassen, wie er am vergangenen Freitag bestätigte. Der frühere Schützling von Boris Becker betont zwar, dass es nur ein kleiner Eingriff gewesen sei. Doch die Vorgeschichte dieser Operation lässt Zweifel daran aufkommen, dass der ehemalige Weltranglistenerste bald wieder aktiv ins Spielgeschehen wird eingreifen können. Djokovic sprach daher auch von einer „langen Reise“, die ihm nun bevorstünde. Die Ellbogen-Operation war zuletzt wohl unumgänglich geworden. Zu sehr hatten ihn die Schmerzen gehemmt – was man erst jüngst bei den Australian Open in Melbourne beobachten konnte. Nach sechs Monaten Pause war er beim GrandSlam-Turnier angetreten und schied bereits im Achtelfinale gegen den Südkoreaner Hyeon Chung aus. „Ich habe den Wettkampf vermisst, er liegt mir im Blut. Daher musste ich es bei den Australian Open versuchen“, schrieb Djokovic auf seiner Homepage. Offensichtlich war er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Hinterher gab der Vater eines Dreijährigen zu, dass die Schmerzen ihn bereits seit zwei Jahren begleiten würden. Er hoffe, nun aber „auf einem guten Weg zur vollständigen Genesung zu sein“. Wann er auf die Tour zurückkehrt, ließ Djokovic offen. In der Weltrangliste wird er nur noch auf Platz 13 geführt. Seinen letzten von insgesamt 68 Turniersiegen feierte er im vergangenen Sommer im englischen Eastbourne. Bei einem Grand Slam triumphierte er zuletzt 2016 bei den French Open. Bis er dazu wieder in der Lage ist, wird wohl noch ein wenig Zeit vergehen. Während seiner Reha kann er sich aber immerhin um seinen Instragram-Account kümmern. Markus Plüm