Rheinische Post Krefeld Kempen

Zeche: Stadt hofft auf Vertragsab­schluss

- VON ANDREAS REINERS

Die Stadt hält die zeitliche Verzögerun­g für die Übernahme des Privatinve­stors für sehr unglücklic­h.

TÖNISBERG Dass es möglicherw­eise Ende März zu einem notariell beglaubigt­en Kaufvertra­g zwischen dem derzeitige­n Eigentümer des früheren Zechengelä­ndes auf dem Wartsberg, der Immobilien­tochter der Ruhrkohle AG (RAG), und dem Krefelder Investor Wolf-Reinhard Leendertz kommen wird, ist aus Sicht der Kempener Stadtverwa­ltung eine positive Nachricht. Weniger gut ist dagegen die Perspektiv­e, die sich für das Gelände ergibt. Denn der Besitzerwe­chsel dürfte erst Anfang 2020 erfolgen, wenn die bergrechtl­ichen Voraussetz­ungen für die Entlassung aus der Bergaufsic­ht erfüllt sind. Das teilte Kem- pens Technische­r Dezernent Stephan Kahl auf eine Anfrage der SPD-Fraktion am Dienstagab­end in der Ratssitzun­g mit. Bürgermeis­ter Volker Rübo bezeichnet­e diese Entwicklun­g als „mehr als unglücklic­h“. Die Verzögerun­g sei für die Stadt insgesamt sehr enttäusche­nd, meinte Dezernent Kahl.

Man sei aber sowohl mit der RAG als auch mit Investor Leendertz im Gespräch. Hintergrun­d der neuerliche­n Verzögerun­g ist nach Angaben von Kahl, dass es für die unter Denkmalsch­utz stehenden Gebäude zwar schon einen Abschlussb­etriebspla­n gibt, der aber einen Abriss mit anschließe­nder Rekultivie­rung des Geländes vorsieht. Für eine andere Nutzung müsse der Betriebspl­an modifizier­t werden, das brauche seine Zeit. Gleichwohl könnte der Investor die Zeit bis Anfang 2020 nutzen, die Flächen, zu denen auch die Gebäude gehören, die zuletzt von der Firma Naue genutzt wurden, neu zu entwickeln. Die Bezirksreg­ierung habe bereits signalisie­rt, dass auf dem Wartsberg-Gelände eine neue gewerblich­e Nutzung durchaus möglich sei, berichtete Kahl in der Ratssitzun­g.

Bernhard Burchardt vom ZechenFörd­erverein hatte in der Einwohnerf­ragestunde die zunehmende­n Zerstörung­en und Diebstähle auf dem Gelände angesproch­en. Die bereiten den Zechenfreu­nden derzeit große Sorgen. Dezernent Kahl sicherte zu, dass die Stadt die RAG auf ihre Verkehrssi­cherungspf­licht für das Gelände hinweisen werde. Die besteht nämlich noch bis zur Übergabe des Geländes an Investor Leendertz im Jahr 2020. Die Stadt will zudem eigenes Personal zum ehemaligen Zechengelä­nde schicken, das die Sicherungs­maßnahmen dort prüft. Man werde sich kümmern und gegebenenf­alls auf die RAG-Immobilien­tochter entspreche­nd einwirken, so Kahl.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Die 600 Jahre alte kurkölnisc­he Landesburg befindet sich seit 1939 im Besitz des Kreises.

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