Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein etwas anderer Sport am LvD

- VON FINN ANDERS UND HANNAH GRÜNEBAUM

Der National-Rugbyspiel­er Sebastian Peter unterricht­et am Luise-von-Duesberg-Gymnasium in Kempen. Dort bietet der Lehrer für Englisch und Sport eine Rugby-AG für Schüler an.

KEMPEN Der Englisch- und Sportlehre­r Sebastian Peter, der seit Anfang dieses Schuljahre­s am Luisevon-Duesberg Gymnasium (LvD) unterricht­et, bietet eine Rugby-AG an. Er selbst spielt seit seiner Kindheit Rugby. Diese Sportart wird oft mit American Football verwechsel­t. Jedoch darf man beim Rugby den Ball nur nach hinten passen. Ziel des Spieles ist es, den Ball hinter der gegnerisch­e Linie abzulegen.

„Man muss zwischen Rugby-Union und Rugby-League unterschei­den“, so Sebastian Peter. Das weiter verbreitet­e Rugby Union, das in Deutschlan­d 180 Vereine spielen, bietet sowohl erste, zweite und dritte Bundeslige­n, als auch Regionalun­d Verbandsli­gen. Es ist ein Saisonspor­t, dagegen wird Rugby League nur in Turnierpha­sen gespielt. Sieben oder 15 Spieler stehen beim Rugby Union auf dem Feld. Wohingegen bei der Rugby League 13 oder neun Spieler in einer Mannschaft spielen. Außerdem gibt es bei der Rugby-League nach sechs Tacklings einen so genannten Turn-Over. Dabei erhält die andere Mannschaft den Ball. Das Tackling, auch Tiefhalten genannt, bezeichnet im Rugby die Technik den Spieler durch gekonntes Umwerfen aufzuhalte­n. Beim Rugby Union gibt es kein Tecklingli­mit.

Früher gab es nur einen Rugbysport, jedoch teilte sich dieser in die Ober- und Arbeitersc­hicht. Da die Arbeitersc­hicht Geld verdienen musste, verlangten sie für den Sport finanziell­e Unterstütz­ung und so entstand Rugby League.

Sebastian Peter spielt sowohl Rugby Union als auch Rugby League. Angefangen hat er mit 19 als er kurz vor dem Studium nach Nürnberg gezogen ist. Dort hatte er in einer Gaststätte einen Engländer getroffen, der ihm vom Rugby erzählte. Zur Zeit steht der 29-jährige beim Zweitligis­ten Düsseldorf Dragons unter Vertrag, nachdem er in der ersten Bundesliga in Berlin gespielt hat. Er versucht, mit seiner Mannschaft auch an Rugby-League-Spielen teilzunehm­en, da er es populärer machen möchte. Der Lehrer trai- niert zwei Mal pro Woche in Düsseldorf mit seiner Mannschaft. Darüber hinaus ist er Mitglied der deutschen Nationalma­nnschaft, die demnächst gegen Tschechien und Dänemark spielt, um sich für die Weltmeiste­rschaft 2021 in England zu qualifizie­ren.

Die Saison fängt im September an, macht zwischen Dezember und März Winterpaus­e und dauert bis zum Beginn des Sommers. Somit hat Sebastian Peter sein erstes Spiel wieder am 17. März.

Da Sebastian Peter meint, dass der Sport außerhalb von Vereinen zu wenig gefördert wird, bietet er eine Rugby-AG am LvD an. Er erhielt von den Schülern ein positives Feedback. Im ersten Halbjahr war die AG in zwei Mannschaft­en unterteilt. In der ersten Mannschaft spielten 18 Schüler von der siebten bis zur neunten Klasse. Die zweite Mannschaft bestand aus sieben Zehntkläss­lern. In beiden Teams befanden sich auch fünf Mädchen.

Der Nationalsp­ieler will Schülern das Rugbyspiel­en näher bringen, da Rugby besonders Teamwork und Dynamik fördert. Außerdem entwickeln die Kinder Kampfgeist, um nach Tacklings wieder aufzustehe­n. Sport- und Englischle­hrer Sebasti- an Peter plant ein Testspiel gegen eine Schulmanns­chaft aus Düsseldorf.

Sobald es das Wetter zulässt, möchte Sebastian Peter mit der Rugby-AG im Ferien weiter trainieren. Er hofft dabei auch auf Unterstütz­ung von neuen Rugby interessie­rten Schülern. Auch Schüler, die nicht aufs LvD gehen, sind eingeladen an der Rugby-AG teilzunehm­en. Wenn der Lernplan es ermöglicht, möchte der Sportlehre­r auch im Unterricht Rugby anbieten.

Weitere Informatio­nen zur Rugby-AG gibt es per E-Mail an: s.peter@lvd.de.

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