Rheinische Post Krefeld Kempen

„Homo-Ehen“auf dem Rückzug

- VON NORBERT STIRKEN

Krefelder und Krefelderi­nnen, die sich nach einer Scheidung, ein zweites Mal trauen, sind im Durchschni­tt deutlich älter als noch im Jahr 2000. Offenbar überlegen sowohl Männer als auch Frauen gut, ob sie noch ein zweites Mal den Bund der Ehe eingehen wollen. Die Partner sind nicht nur älter, ihr Anteil an der Gesamtzahl der Eheschließ­ungen ist auch gesunken. Das lässt sich aus der aus der aktuellen Analyse des Landesamte­s für Datenverar­beitung und Statistik (IT.NRW) für das Jahr 2016 ablesen.

Heutzutage ist der Geschieden­e, der einen zweiten Anlauf wagt, im Mittel 51,2 Jahre alt. Vor 16 Jahren war er 6,3 jahre jünger - nämlich 44,9 Jahre alt. Beim weiblichen Geschlecht ist der Trend gleich. Die geschieden­e Frau, die wieder heiratet, ist 46,6 Jahre alt, im Jahr 2000 war sie fünf Jahre jünger. Der Anteil derer, die zum zweiten Mal heiraten, ist bei den Männern von 28,8 Prozent auf 25 Prozent aller Eheschließ­ungen in Krefeld gesunken. Für die Frauen steht ein Minus von 28 auf 24,7 Prozent zu Buche.

Insgesamt haben 2016 in Krefeld 1007 Paare den Weg zum Standesamt gewählt. 739 Männer und 750 Frauen waren zuvor ledig, 252 beziehungs­weise 249 zuvor geschieden und 16 beziehungs­weise acht Witwer und Witwen. Im Jahr 2000 heirateten in Krefeld 1220 Paare. Das Durchschni­ttsalter beträgt aktuell 37,9 Jahre bei den Männern und 34,7 Jahre bei den Frauen. Im Vergleichs­jahr: 36 und 33 Jahre.

Die Zahl der gleichgesc­hlechtlich­en Lebenspart­nerschafte­n sank 2016 auf einen Tiefstand. Statt 19 in 2014 und 29 in 2015 waren es 2016 nur noch 15 – ein Minus von 48,3 Prozent. Sechs Männerpaar­e und neun Frauenpaar­e ließen sich ihre Partnersch­aft offiziell eintragen. Landesweit verzeichne­n die Statistike­r ein Plus von 7,1 Prozent. Im Jahr 2016 wurden in den NRW-Standesämt­ern 1 781 gleichgesc­hlechtlich­e Lebenspart­nerschafte­n beurkundet. Bei 84,3 Prozent besaßen beide Personen die deutsche Staatsange­hörigkeit.

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