Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Antwort des Rückraums

- VON SVEN SCHALLJO

Doch auch nach einem Sieben-Tore-Vorsprung in Dormagen können die HSG-Handballer keinen Jubelkreis bilden.

Es war der Kritikpunk­t von Trainer Dusko Bilanovic nach den beiden Pleiten der HSG in Schalksmüh­le und ganz besonders gegen Minden: Aus dem Rückraum kam zu wenig Torgefahr, und überhaupt auch zu wenig Abschlusse.

Der Rückraum der HSG – er ist nach den Verletzung­en von Michel Mantsch und Tim Gentges ohnehin das Sorgenkind. Dass die Verantwort­lichen das ebenfalls so sehen, zeigt auch die Verpflicht­ung des 27 Jahre alten David Hansen vom TV Leichlinge­n zur neuen Saison. Der ehemalige Zweitligas­pieler ist mit 1,93 Metern Länge ein Spieler, der auch über einen Block hinweg agieren kann und viel Wucht mitbringt. Helfen wird er den Schwarz- Gelben aber erst ab der kommenden Spielzeit. So kommt es jetzt auf die Akteure an, die bereits im Kader stehen. Und die zeigten sich von der Kritik sichtlich angestache­lt und traten im Spitzenspi­el beim TSV Bayer Dormagen (30:30) dominant auf.

Besonders galt dies für Henrik Schiffmann. Der Linkshände­r war von der ersten Minute präsent in Angriff wie Abwehr, warf gleich in den ersten Minuten drei Tore und war am Ende mit sieben Toren bester Werfer des Teams gemeinsam mit Jens Reinarz, der allerdings auch zwei Siebenmete­r verwandelt­e, und Max Zimmermann. Und auch einige hervorrage­nde Pässe spielte Schiffmann, der ausgerechn­et beim zweitstärk­sten Team der Liga nach Tabellenfü­hrer Ferndorf seine beste Saisonleis­tung hinlegte und eine klare Reaktion auf die Kritik zeigte.

Insgesamt waren nach dem Spiel die Gefühle der HSG aber gemischt. Kapitän Marcel Goerden brachte es auf den Punkt: „Wir haben hier bei einem Team, das zehnmal pro Woche trainiert, ein super Spiel gemacht, zwischendu­rch deutlich geführt und können doch nicht mit einem Jubelkreis da stehen. Das fühlt sich falsch an. Natürlich ist der Punkt gut, aber nach dem Spielverla­uf wäre mehr drin gewesen.“

Einen Teil der Verantwort­ung dafür trägt auch die Taktik der Gastgeber, die ab Anfang der zweiten Halbzeit auf offene Manndeckun­g umstellten. Die Eagels brauchten etwas, um sich darauf einzustell­en. Der zwischenze­itliche Sieben-Tore- Vorsprung war dahin. Es hätte also mehr werden können, aber mit dem Punkt ist bei den Schwarz-Gelben mit etwas Abstand jeder zufrieden. Das Team und besonders der kritisiert­e Rückraum hat eine Reaktion gezeigt. Das macht Mut für die kommenden Auftritte.

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