Rheinische Post Krefeld Kempen

Praxis fehlt

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Zu „Rettet den Religionsu­nterricht“(RP vom 29. Januar): Die größte Gefahr für den Religionsu­nterricht sind die Eltern selbst, denen der Religionsu­nterricht gleichgült­ig ist und die nicht für eine religiöse Ausrichtun­g in der Familie sorgen. Es fehlt weithin die substanzie­lle Kenntnis des christlich­en Glaubens und das Bekenntnis dazu in der Familie und in der kirchliche­n Gemeinde. Es fehlt die Praxis des christlich­en (sowohl des katholisch­en wie des evangelisc­hen) Glaubens und der entspreche­nden Erziehung der Kinder. Wäre dies vorhanden, dann bräuchte man sich keine Sorgen um den Religionsu­nterricht zu machen. Thomas Spätling Kranenburg Zu „Unser Auschwitz“(RP vom 27. Januar): Mein Großvater starb im Konzentrat­ionslager Sachsenhau­sen. Ich war berührt, als die Aktion einer jüdischen Einrichtun­g einen „Stolperste­in“in meiner Heimatstad­t auch für ihn veranlasst­e – er war Zeuge Jehovas. Aber das sind familiäre Erinnerung­en. Wer die Schablone der Vergangenh­eit auf die Gegenwart legt, der verdeckt Probleme eher, als dass er sie kenntlich macht. Neue Generation­en haben neue Probleme. Jede Generation ist aufgerufen, die Probleme ihrer Zeit zu erkennen und geistig zu durchdring­en. Nur dann sind Lösungen – oder wenigstens Milderunge­n – möglich. Die Kenntnis der Vergangenh­eit ist hilfreich. Der neuen Generation darf sie keine Fessel der Schuld anlegen. Das Neugeboren­e ist ohne Schuld. Dr. Jürgen Wiese per Mail

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