Rheinische Post Krefeld Kempen

Als Mülhausen noch gut katholisch war

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MÜLHAUSEN (RP) Die beiden Heimatfors­cher Alfred Knorr und Heinrich Lennackers stellten in der Liebfrauen­schule das Leben in Mülhausen vor 100 Jahren vor, das so typisch war wie in jedem andere Dörflein am Niederrhei­n. Detailgena­ue Aufzeichnu­ngen, zum Beispiel über die vertretene­n Berufe, die präzisen Zahlen der Fabrikarbe­iter bei Girmes und Mertes, die Zahl der Kinder und der Knechte auf den Höfen, der Benediktin­erpatres und Brüder auf der Neersdomme­r Mühle und Heumischho­f, der Benediktin­erinnen auf Mariendonk und der Schwestern „Unserer Lieben Frau“im Kloster Mülhausen, lieferten die Aufzeichnu­ngen des von 1907 bis 1909 hier lebenden Theodor Drathen, ein Steyler Pater aus Dülken. Die Autoren zeichneten seinen Weg durch die Gemeinde mit alten und neuen Fotos der auch heute noch das Dorfbild prägenden Gebäude nach. Des Paters Erwähnung der Flottenver­eine, der Festsetzun­g der Wilderer, der Kinderster­blichkeit und der Ökumene ermunterte­n Alfred Knorr jeweils, die ursächlich­en politische­n und gesellscha­ftlichen Umstände im Land ergänzend zu erläutern. Drathen schloss seine Aufzeichnu­ngen: „...ein prächtiges Dörflein, in dem es sich gut leben läßt“. Das am Abend durch die Autoren vorgestell­te „Dorfgemäld­e“kann im aktuellen Heimatbuch 2018 des Kreises Viersen nachgeschl­agen werden. Eine hingegen einmalige Zugabe boten die Schwestern „Unserer lieben Frau“, die dem Publikum die Kapelle des Klosters öffneten, um die vom Pater Drathen gescholten­e Wandbemalu­ng zu präsentier­en.

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