Rheinische Post Krefeld Kempen

Borussia braucht Tore und Raffael

- VON KARSTEN KELLERMANN

Mönchengla­dbach kann in Stuttgart den Absturz in die Krise verhindern.

MÖNCHENGLA­DBACH Im Fußball geht es auch darum, den Gegner zu beeindruck­en. Wenn es nicht so läuft, wenn zwei Spiele in Folge verloren gingen und man auch noch torlos geblieben ist, so wie jetzt Borussia Mönchengla­dbach, dann kann es hilfreich sein, wenn der Gegner ein wenig Angst bekommt und abgelenkt wird von dem einen oder anderen Problemche­n.

Weswegen – es wäre nicht der einzige Grund – die Borussen recht froh darüber wären, wenn sie Raffael mitbringen könnten ins Schwabenla­nd. Eben den Raffael, der in den vergangene­n drei Spielen gegen die Stuttgarte­r vier von neun Toren schoss, zwei davon gab es im Hinspiel dieser Saison, womit der Brasiliane­r ganz allein den 2:0-Erfolg der Borussen möglich machte. Dass er nicht nur ein Angstmache­r wäre für den Gegner, sondern auch ein Muntermach­er für die Borussen selbst sein könnte, kommt dazu. Den einzigen Sieg dieses Jahres jedenfalls gab es im einzigen Spiel, in dem Raffael zur Startforma­tion gehörte – gegen die Schwaben aus Augsburg (2:0). Aber kann er auch mitfahren, der 32-Jährige? Er hatte Wadenprobl­eme, hat deswegen zwei Spiele verpasst (die beiden Zu-Null-Niederlage­n in Frankfurt und gegen Leipzig) und ist erst seit Donnerstag wieder im Mannschaft­straining. Natürlich will Raffael wieder spielen, er ist heiß – aber ist er auch bereit? „Wir werden Samstag entscheide­n, ob Raffa dabei ist“, sagte Trainer Dieter Hecking gestern. Tendenz: Raffael fährt mit.

Ob mit oder ohne ihn: Borussia will beim VfB gewinnen. Und sie sollte es auch. Denn die dritte Niederlage in Folge und dann ein Heimspiel gegen Dortmund – das wäre eine Situation, die doch als sich anbahnende Krise bezeichnet werden müsste. Borussia braucht generell eine Trendwende nach dem verpatzten Start, um wieder eine andere Rolle zu spielen als die des Absackers im Europa-Kanon.

Dazu braucht es Tore. Und wohl Raffael, den besten Torjäger der vergangene­n Jahre in Gladbach. Sein Hauptjob wäre es, den Kollegen zu helfen. Zuletzt haperte es nicht an der Chancenpro­duktion, sondern beim Abschluss – und zwar eklatant. Sieben Tore in acht Spielen gab es, zwölf hätten es, schaut man auf die Chancen, sein können, ja sein müssen.

Raffaels Teilnahme an der Dienstreis­e nach Baden-Württember­g hätte also mehrere Vorteile für die Borussen. Es wäre auch ein herrlicher Wettstreit der erfahrenen Torjäger mit so unterschie­dlichen Ansätzen: Beim VfB der typische Mittelstür­mer namens Mario Gomez, bei Gladbach der Prototyp des spielenden Stürmers, Raffael. Beide sind 32 – und beide können als Hoffnungst­räger ihrer Teams Gegner beeindruck­en.

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FOTO:DPA Auch gegen zwei Mann stark: Raffael in Frankfurt.

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