Rheinische Post Krefeld Kempen

Mark Appel ist über Karneval im WM-Einsatz

-

Der Hockey-Torwart des Crefelder HTC hütet in Berlin das Tor der deutschen Nationalma­nnschaft.

(F.L.) Ein Leistungss­portler ist es ja schon gewohnt, während der Saison mal die ein oder andere Feier auszulasse­n, um sich auf seinen Sport zu konzentrie­ren. Wenn einer wie der in Köln wohnende Mark Appel, der nicht nur Torhüter des Crefelder HTC ist, sondern auch in der deutschen Nationalmm­anschaft zwischen den Pfosten steht, über Karneval für die Hallenhock­ey-WM im eigenen Land nominiert wird, dann kann das durchaus schon als schweres Los bezeichnet werden.

„Ich wohne jetzt viereinhal­b Jahre in Köln, da tut das natürlich schon sehr weh, nicht so richtig am rheinische­n Karneval teilnehmen zu können“, sagt der 23-Jährige doch etwas traurig. Seine Hoffnung ist, dass er mit drei anderen Nationalma­nnschaftka­meraden aus Köln nach der WM am Montag noch früh morgens den Flieger von Berlin in Richtung Rheinland erwischt, um doch zumindest einen Tag „Kölle Alaaf“rufen zu können. Allerdings muss sich Appel selber auch eingestehe­n, dass eine Weltmeiste­rschaft im eigenen Lande ein riesen Spektakel ist, zumal diese nur alle vier Jahre stattfinde­t – abwechseln­d mit der in zwei Jahren stattfinde­nden Europameis­terschaft.

Für die Nummer eins im Krefelder Tor ist es erst die dritte Hallensais­on, in der es aber gut läuft. Schon im November erhielt er von Bundestrai­ner Stefan Kermas seine Nominierun­g zur WM. In der Feldsaison ist er nach den olympische­n Spielen 2016 bei den „Honamas“, wie die Hockey-Nationalma­nnschaft sich selber bezeichnet, hinzu gekommen. Auf die Frage was ihn selber so am Hallenhock­ey reizt und was der Unterschie­d zum Feldhockey ist, antwortet er, dass er in der Halle als Torwart viel mehr am Spiel beteiligt ist. „Da geht es schon temporeich­er und kompakter zu als auf dem Feld. Draußen hast du manchmal einige Minuten, wo du beschäftig­ungslos bist, in der Halle hast du dagegen mehr zu tun“, berichtet Appel. Das es in der Max-Schmeling-Halle bei den Spielen sehr stimmungsv­oll zu geht, bekommt der Schlussman­n auf dem Parkett allerdings kaum mit. „Da bin ich schon erfahren genug, um das auszublend­en und mich auf das Spiel zu konzentrie­ren. Denn wenn ich einen Fehler mache, ist das ein Tor für den Gegner“, sagt Appel ganz nüchtern.

Doch manchmal kommt es dann doch vor, dass der Reinruf eines Zuschauers ihn für kurze Zeit ablenkt, was Appel dann aber umgehend mit einem Lächeln quittiert. Bei einer Sache gelingt ihm dieses Abschirmen allerdings nicht. Wenn vor den Spielen die deutsche Hymne gespielt wird und tausende von Zuschauern mit der Mannschaft den Text anstimmen. „Das ist dann aber auch echt ein besonderes Gefühl“, fügt Appel schnell hinzu. Und wenn am Ende morgen auch noch der Titel herausspri­ngt, wird es ein noch spezieller­es Gefühl sein.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Mark Appel, die Nummer eins, im Kreise seiner Nationalma­nnschaftsk­ameraden bei der WM in Berlin.
FOTO: IMAGO Mark Appel, die Nummer eins, im Kreise seiner Nationalma­nnschaftsk­ameraden bei der WM in Berlin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany