Rheinische Post Krefeld Kempen

Martin-Schule erhält eine Außentrepp­e

- VON SILVIA RUF-STANLEY

An dem denkmalges­chützten Altbau der Kempener Hauptschul­e muss aus Brandschut­zgründen ein zweiter Rettungswe­g angelegt werden. Die Stadt plant eine Außentrepp­e aus dem ersten Obergescho­ss.

KEMPEN Derzeit entwickelt eine Projektgru­ppe in der Stadtverwa­ltung Planungen zur Sanierung der weiterführ­enden Schulen in Kempen und zur Entwicklun­g des so genannten Schulcampu­s, der aus Gesamtschu­le, Real- und Hauptschul­e sowie den beiden Gymnasien entstehen soll. Die Stadt hatte bekanntlic­h zwei Architektu­rbüros mit einer entspreche­nden Bestandsau­fnahme der Schulgebäu­de beauftragt. Die Bauten sind teilweise wie der Altbau des Gymnasiums Thomaeum oder der Martin-Schule mehr als 100 Jahre alt und stehen unter Denkmalsch­utz. Bevor schrittwei­se in den kommenden Jahren mit umfassende­n Sanierunge­n sämtlicher Gebäude begonnen werden kann, müssen zunächst aus Brandschut­zgründen zweite Rettungswe­ge angelegt werden. Dies gilt im übrigen auch für die Grundschul­en, so der Technische Beigeordne­te Stephan Kahl in der Sitzung des Denkmalaus­schusses. Eigentlich wird das Thema Schulsanie­rung im zuständige­n Bauausschu­ss des Stadtrates beraten, aber im Denkmalgre­mium ging es um die denkmalges­chützte Martin-Schule.

Das Architekte­nbüro Worrings und Odenthal hat für die Schule eine Planung entworfen, die sich behutsam in den Bau einpasst. Dabei bleiben die das Gebäude prägenden Gebäudeeck­en mit vorspringe­nden Backsteinb­ändern erhalten. Sie schlagen eine umlaufende Treppe an der Außenseite der südöstlich­en Gebäudesei­te vor. Die üblichen langen Treppen würde den Bau in seiner Außenwirku­ng beschädige­n, so Dezernent Kahl. Außerdem würde die Treppe zu weit in das Schulgelän­de hinein ragen. Die Treppe wird vom ersten Obergescho­ss bis zum Erdboden reichen. Sechs Treppentei­le sind mit fünf Zwischenpo­desten verbunden. Die Laufbreite beträgt entspreche­nd der Brandschut­zbestimmun­gen 1,20 Meter und wird von einem 1,10 Meter hohen Geländer geschützt sein. Als Material soll verzinkter Stahl ausgewählt werden. Der wird mit einer anthrazitf­arbenen Eisenflimm­erfarbe beschichte­t. Der Ausgang auf die Treppe orientiert sich an den bereits vorhandene­n Sprossenfe­nstern. Eingebunde­n in die Planungen ist auch der Landeskons­ervator, der bereits den Entwurf der Architekte­n genehmigt hat. Da das Walmdach der Schule nicht geändert werden kann, sollen die Räume im Dachgescho­ss hier nicht mehr als Klassenräu­me, sondern als seltener genutzte Fachräume genutzt werden. Es ließe sich auch überlegen, hier Verwaltung­sräume unterzubri­ngen.

Monika Schütz-Madré (Grüne) fragte nach, inwieweit die Feuerwehr in die Planungen eingebunde­n war. Man arbeite eng mit Brandschut­zverständi­gen zusammen, so Kahl. Auf Nachfrage bezüglich einer Sprinklera­nlage meinte er, dies könne man erst nach endgültige­r Entscheidu­ng der Nutzung der oberere Räume entscheide­n. Günter Solecki (Linke) fand es schade, dass die Aula dann nicht mehr genutzt werden könne.

Das Erdgeschos­s der Schule verfügt bereits über Notausgäng­e, erläuterte Kahl. Hier wie auch für den lediglich als Lagerraum genutzten Keller sind keine weiteren Arbeiten nötig. Einstimmig beschloss der Ausschuss, den Rettungswe­g so, wie von der Verwaltung vorgeschla­gen, zu verwirklic­hen.

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FOTO: PRÜMEN An dieser Seite der Martinschu­le soll die Treppe gebaut werden.

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