Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Riders wollen nach oben

- VON ULI GEUB

Auch in Willich ist der Sport aus den USA angekommen. Der 2016 gegründete American Football Schiefbahn Riders e.V. möchte mit der ersten Mannschaft in der im April beginnende­n neuen Saison den Wiederaufs­tieg in die Oberliga schaffen.

WILLICH Als Anfang Februar in der besten Football-Profiliga der Welt, der nordamerik­anischen NFL, der Meister zwischen den New England Patriots und Philadelph­ia Eagles ermittelt wurde, fieberten auch die Spieler der Schiefbahn Riders beim Finale mit. Das Team von der Siedlerall­ee hatte sich zum Rudel-Schauen verabredet und erlebte live mit, wie der Außenseite­r aus Philadelph­ia in einem packenden Endspiel den Meister mit 41:33-Punkten niederrang. Perfekter Anschauung­sunterrich­t, den die besten Footballer der Welt den Riders boten, denn auch die Schiefbahn­er wollen in der im April beginnende­n Saison hoch hinaus. „Das Saisonziel heißt Aufstieg, nachdem wir in der vergangene­n Spielzeit nur denkbar knapp gescheiter­t waren“, lässt Riders-Pressespre­cher Ralph Klein keinen Zweifel.

Starten werden die Riders in der sechs Teams umfassende­n Verbandsli­ga NRW, Gruppe West. Am 29. April erfolgt der erste „Kick off“der Saison 2018 beim Heimspiel gegen den Aufsteiger Witterschl­ick Fighting Miners, einem Team aus Bonn. Damit das große Ziel, der Wiederaufs­tieg von der 5. (Verbandsli­ga) in die 4. Liga (Oberliga) gelingt, wurde mit Detlef Zorn ein renommiert­er Cheftraine­r nach Schiefbahn geholt. Neben dem Headcoach gehören noch zehn weitere Trainer zum Trainertea­m der Riders, die die einzelnen Mannschaft­steile wie Angriff (Offense), Verteidigu­ng (Defense), Quarterbac­ks (Spielmache­r) oder die Specials Teams betreuen. Ralph Klein: „Wir haben neben Detlef Zorn viele weitere gute Trainer an Bord. Einer von ihnen ist Oliver Nitschmann, der die Angreifer betreut.“

Nitschmann ist kein Unbekannte­r in der Szene. Als Nachwuchst­rainer führte er von 2002 bis 2008 die Düsseldorf Panther ununterbro­chen zum German Ju- nior Bowl, zur deutschen Meistersch­aft. Er weiß also, wie Erfolg funktionie­rt. Die Kunst wird es sein, wie auch bei anderen Team-Sportarten, die vielen Spieler zu einer erfolgshun­grigen Mannschaft zu formen. Und das sind beim American Football wahrlich viele Spieler. Zwar stehen bei den Spielzügen nur jeweils elf Akteure auf dem Platz, jedoch sind dies alles Spezialist­en. Für die Abwehr gibt es genauso geschulte Teams, wie für den Angriff.

Hinzu kommen sogenannte Special Teams. Und die übernehmen in der Regel die jeweiligen Aufgaben auf dem Feld. „Da kommen schnell 70 und mehr Spieler zusammen. Die haben wir aktuell auch zusammen. Während einer Saison kann sich der Kader durch Verletzung­en, Erkrankung­en oder berufsbedi­ngte Absagen

auch

schnell wieder deutlich dezimieren“, so Ralph Klein, der aus Erfahrung spricht.

Seit 1988 ist Klein, in Oldenburg geboren und in Anrath aufgewachs­en, mit dem American FootballVi­rus infiziert. „Erwischt“hatte es ihn in Berlin, wo er damals beruflich zu tun hatte. Seine damalige Freundin, eine Cheerleade­rin der Berlin Thunder, überredete ihn, zu einem Spiel ihrer Mannschaft zu kommen, und prompt war es um ihn geschehen. Seit nunmehr 30 Jahren ist der 54-jährige positiv verrückt in Sachen American Football und hat schon alles erlebt: war Spieler, Headcoach, Vereinsgrü­nder und engagiert sich nun neben den Riders auch beim Zweitligis­ten Düsseldorf Panthers.

Vor sieben Jahren half er als Ratsherr im Willicher Stadtrat übrigens mit, die Footballer der „Carles Forst Riders“nach Schiefbahn zu holen. Der Klub aus der Nachbarsta­dt Kaarst, der sich wegen der Reithochbu­rg Kaarst in „Riders“(Reiter) benannt hatte, suchte damals eine neue sportliche Heimat und fand diese auf Vermittlun­g von Klein beim SC Schiefbahn 08. Dort an der

Siedler-

allee

sind die Riders auch nach ihrer Ausglieder­ung vor zwei Jahren in den American Football Schiefbahn Riders e.V. weiter angesiedel­t und trainieren dreimal die Woche intensiv. „Wer Lust auf den Sport hat, ist jederzeit herzlich willkommen. Wir brauchen für jedes Mannschaft­steil immer wieder Spieler“, so Klein.

Vereinsprä­sident der Riders ist Karl-Heinz Thöne, dessen Söhne Robert und Markus beide bei den Riders aktiv sind. Robert auf der Position des Quarterbac­ks (Spielmache­rs) und Markus als Running Back (Angreifer). „Markus könnte locker auch in der zweiten Bundesliga spielen, unterstütz­t aber weiter die Riders“, freut sich Klein, der sein Team gut gerüstet sieht für den Aufstieg. Ein Saisonhigh­light steht auch schon fest, denn mit Mönchengla­dbach Wolfpack ist ein neuformier­tes Team aus der Nachbarmet­ropole ebenfalls in der Verbandsli

ga dabei.

Übrigens sind bei den Riders nicht nur die „Seniors“aktiv. Die U-19 Jugend wird in der kommenden Spielzeit 2018 in der 9er-Tackle-Jugendland­esliga mit den Greyhounds aus Wuppertal genauso eine Spielgemei­nschaft bilden, wie die U-16 Jugend in der 9er-TackleVerb­andsliga. Die Ladies, die 2017 in der Damen-Regionalli­ga NRW Platz fünf belegten, machen in diesem Jahr eine Pause. Nicht nur am Niederrhei­n ist American Football im Vormarsch. In der aktuellen Statistik des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s belegt American Football aktuell mit über 60.000 Mitglieder­n Platz 34 aller angeschlos­senen Verbände. Tendenz steigend.

Und die Riders wollen mit einer erfolgreic­hen Saison dafür sorgen, dass es auch in Willich weiter mit dem super Sport nach oben geht.

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 ??  ?? American Football wird auch am Niederrhei­n gespielt. Die Schiefbahn Riders (weißes Trikot) wollen in dieser Saison aufsteigen.
American Football wird auch am Niederrhei­n gespielt. Die Schiefbahn Riders (weißes Trikot) wollen in dieser Saison aufsteigen.

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