Rheinische Post Krefeld Kempen

Draufhauen bringt nichts

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Der DEL-Standort Krefeld befindet sich jetzt schon seit drei Spielzeite­n am Tiefpunkt. Klar, dass sich bei den KEV-Fans eine Menge Frust angestaut hat. Denn ihre Erwartungs­haltung ist deutlich höher als es die Rahmenbedi­ngungen bei den Pinguinen verspreche­n. Mit dem geringen Etat ist das alleine nicht zu entschuldi­gen. Sportlich hätte durchaus ein Pre-Play-off-Platz herausspri­ngen können. Die Mannschaft zeigte deutlich mehr Herz, Teamgeist und Leidenscha­ft als im Vorjahr. Ein Teil des schlechten Abschneide­ns ist dem chaotische­n Spielplan und dem gravierend­en Verletzung­spech geschuldet. Daran gibt es nichts zu rütteln. Es fehlte aber auch ein Stück Qualität, besonders in der Abwehr. Darauf wurde nicht richtig reagiert. Das ist der andere Teil der Roten Laterne. Wie geht es nun weiter? Wahrschein­lich wie bisher. Alleine sportlich würde die Mannschaft mit der ein oder anderen Verstärkun­g für die Abwehr und ohne lange Ausfälle von Leistungst­rägern eine gute Rolle spielen. Denn ohne eine deutliche Etaterhöhu­ng wird sich kaum ein viel besseres Team auf die Beine stellen lassen. Und hier liegt eigentlich das Hauptprobl­em. Wenn der Aufsichtsr­at keine finanzkräf­tige Unterstütz­ung von außen erhält oder sich niemand öffentlich meldet, der den Laden von Wolfgang Schulz übernehmen will, wird es langfristi­g nicht aufwärts gehen. Denn neben dem sportliche­n Bereich müssen auch Imagepfleg­e, Außendarst­ellung und Öffentlich­keitsarbei­t mit profession­elleren Strukturen kräftig aufpoliert werden. Das alles ist nicht in Sicht, zumal der neue Mietvertra­g nicht gerade nach Zukunft klingt. Trotz der angebracht­en Kritik bringt es jetzt nichts, nur draufzuhau­en. Der Aufsichtsr­at hat zum x-ten Mal dafür gesorgt, dass Krefeld weiter in der DEL vertreten ist, falls man die beantragte Lizenz auch erhält. Und ein echter Eishockey-Fan steht auch in schlechten Zeiten zu seinem Verein, so schwer das auch gerade in Krefeld zu ertragen ist. hgs

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