Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine: Das Grauen hat ein Ende

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Eishockey: Mit einer 3:7-Klatsche im Derby gegen die Düsseldorf­er EG verabschie­deten sich die Krefelder aus der Saison 2017/18. Auf der Cheftraine­r-Position soll es einen Wechsel geben. Das Gesicht der Mannschaft wird sich stark verändern.

H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS BERICHTEN AUS DÜSSELDORF DEL Das tut weh! Mussten die KEVFans diese Saison nicht schon genug ertragen? Oben darauf gab es gestern noch eine bittere Derby-Niederlage gegen die DEG. 700 Anhänger der Schwarz-Gelben waren im Rather ISS-Dome Augenzeuge des Straßenbah­nduells um die goldene Ananas, die auf den Rängen ihre Runde von Fanblock zu Fanblock machte. Beide Teams wollten sich so kurz vor dem Urlaub nicht sonderlich wehtun. Die Pinguine standen mit ihrem kleinen Restkader von Beginn an auf verlorenem Posten. Sie ließen zwar nichts unversucht, sich anständig zu verabschie­den, kassierten allerdings zu viele Strafen und hatten zudem kein Glück im Abschluss. Allein drei Mal stand der Pfosten im Weg. Morgen steht für die Spieler noch ein Leistungs- und Medizinche­ck auf dem Programm.

Am Samstag um 6.30 Uhr waren Pinguine von ihrer dreitägige­n Auswärtsto­ur nach Ingolstadt und Straubing nach Krefeld zurückgeke­hrt. Zur Vorbereitu­ng auf das letzte Saisonspie­l in Düsseldorf bat Trainer Rick Adduono seine Schützling­e um 14 Uhr zur letzten Übungseinh­eit der Saison 2017/18 auf das Eis der Rheinlandh­alle. Beim abschließe­nden Torschusst­raining mischten der Coach und sein CoTrainer Marian Bazany eifrig mit. Während Bazany meistens an den Torhütern scheiterte oder den Kasten verfehlte, zappelte die Scheibe bei drei Versuchen vom Chef-Coach zweimal im Netz der Torhüter Patrick Klein und Michel Weidekamp. Klein trainierte nach überstande­ner Grippe erstmals nach fünf Tagen wieder mit. Dimitri Pätzold pausierte vorgestern, er hatte sich bereits am Freitag beim Spiel in Straubing mit einer Grippe herumgepla­gt. Mit auf dem Eis war auch wieder Verteidige­r Joel Keussen, der am Freitag mit einer fiebrigen Erkältung gefehlt hatte. Dafür musste Adduono auf den verletzten Stürmer Christoph Gawlik verzichten.

Bereits vor dem Spiel zog Adduono im Gespräch mit unserer Zeitung ein kurzes Saisonfazi­t: „Ich habe mir auf der Rückfahrt aus Straubing noch mal die Videos unserer ersten beiden Spiele gegen München und Augsburg angesehen. Gegen München hatten wir durch Schymainsk­i, Pietta und Umicevic drei Alleingäng­e, die wir nicht nutzen konnten, anderersei­ts erzielte Hager ein Glückstor gegen uns. Die mangelnde Chancenver­wertung und das große Verletzung­spech waren irgendwo symptomati­sch für diese Saison. Ich wollte unbedingt mit meiner Mannschaft die Play-offs erreichen und habe alles dafür getan. Das Team hat jeden Tag hart gearbeitet und alles gegeben, von dieser Warte hätten wir es eigentlich verdient gehabt, in die Play-offs einzuziehe­n,“sagte Adduono.

Zu seiner Zukunft konnte oder wollte der 63-jährige Kanadier nichts sagen. Er hofft, bleiben zu können. Aber nach Informatio­nen unserer Zeitung ist ein Wechsel auf der Cheftraine­r-Position geplant. Allerdings dürfte es schwer werden, einen geeigneten Kandidaten zu finden, der nur für eine Saison die Gewissheit besitzt, einen Job zu haben. Einem schwedisch­en Trainer soll bereits abgesagt worden sein, weil die sportliche Perspektiv­e und die Gehaltsfor­derungen in Krefeld nicht passen. Gut möglich, dass Plan-B eine Vertragsve­rlängerung mit Adduono vorsieht.

Innerhalb des Teams wird es erneut einen Umbruch geben. Mit Marcel Müller, Nick St. Pierre, Markus Nordlund, Andrew Engelage und Justin Feser schlüpfen wichtige Leistungst­räger nicht mehr in den Pinguine-Frack. Dagegen soll Dragan Umicevic gehalten werden. Der Schwede muss auf ein Viertel seines bisherigen Gehaltes verzichten, will dafür aber einen Zweijahres­vertrag garantiert bekommen. Wer dem Team letztendli­ch erhalten bleiben wird, ist unklar. Selbst Daniel Pietta und Martin Schymainsk­i sollen überlegt haben, ihre Verträge aufzulösen. Letzterem soll ein Angebot aus Bremerhave­n vorliegen.

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