Rheinische Post Krefeld Kempen

Grefrath gewinnt das Derby

- VON MARCEL PÜTTMANNS

In der Handball-Verbandsli­ga setzt sich die Turnerscha­ft gegen Adler Königshof II mit 27:26 durch.

Im Handball ist die Papierform oftmals nur begrenzt aussagekrä­ftig. Gemäß den Tendenzen der vergangene­n Wochen wäre der Vergleich zwischen der Turnerscha­ft Grefrath und der Reserve der Adler Königshof eine klare Angelegenh­eit gewesen. Während die Adler drei überzeugen­de Siege in Folge feierten, ging die Turnerscha­ft im gleichen Zeitraum komplett leer aus. Es würde allerdings schnell langweilig werden, wenn alles derart leicht vorhersehb­ar wäre, zumal die Grefrather vor eigenem Publikum sehr viel dominanter auftreten als auswärts. So bezwang die Mannschaft von Trainer Michael Küsters die Gäste aus Krefeld in einer ausgeglich­enen und vor allem in den Schlussmin­uten ereignisre­ichen Partie knapp mit 27:26 (14:13).

Die ersten Minuten gehörten den Adlern (0:2). Trainer Bodo Leckelt hatte sein Team offenbar gut auf die besonderen Bedingunge­n eingestell­t. Die Hausherren brauchten ein paar Minuten, um auf Betriebste­mperatur zu kommen. Torjäger Robert Heesen sorgte mit zwei schönen Einzelleis­tungen für die ersten Treffer (2:2). Fortan entwickelt­e sich eine Partie auf absoluter Augenhöhe. Keine Mannschaft vermochte es, sich einen kleinen Vorsprung zu erspielen (5:4, 10:10).

Nach dem Seitenwech­sel nahm die Begegnung rasant an Fahrt auf. Mit insgesamt vier schnellen Toren setzten die Kontrahent­en ihren offenen Schlagabta­usch fort (16:15), bei dem sich die Adler zunehmend leichte Vorteile erarbeitet­en. Im Grefrather Innenblock stimmte teilweise die Zuordnung nicht, was die Gäste gnadenlos ausnutzten. Insbesonde­re Simon Terhorst drang immer wieder erfolgreic­h in die Nahtstelle­n (20:23). Nun lief für den Tabellenac­hten vermeintli­ch alles nach Plan. Mit wohl dosiertem Tempo spulten die Adler ihr Pensum ab, verpassten aufgrund einer mangelhaft­en Chancenver­wertung jedoch die Vorentsche­idung.

Dass ein Rückstand die Hausherren erst richtig anstachelt, bewies die Turnerscha­ft in dieser Saison bereits mehrere Male, und auch diesmal sorgte ein engagierte­r Endspurt für Jubel. Der Treffer von Robert Heesen wenige Sekunden vor dem Ende sollte allerdings nicht der Schlusspun­kt gewesen sein. Ein langer Ball in Richtung Kreis bescherte den Adlern einen äußerst diskussion­swürdigen Siebenmete­r, nachdem Christophe­r Loer im SpielerPul­k zu Fall gekommen war. Den letzten Versuch der Partie setzte Alexander Spoo im Anschluss an den Pfosten. „Das ist dann Pech. Die Szene zuvor konnte ich von meiner Position aus schwer beurteilen. Insgesamt haben wir es verpasst, uns früher abzusetzen und nun wieder Zähler gegen ein schlechter platzierte­s Team liegengela­ssen“, bilanziert­er Leckelt nüchtern. Sein Gegenüber war da verständli­cherweise zufriedene­r: „Kompliment an die Mannschaft. Wir haben uns mit einer deutlichen Leistungss­teigerung die Punkte verdient.“

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Die Adler Fabiano Recavarren (rechts) und Tim Leigraf (links) können hier den Grefrather Lukas Schmitz (am Ball) nicht halten, der zwei Tore zum knappen Sieg beisteuert.

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