Rheinische Post Krefeld Kempen

Türöffner Schorch

- VON THOMAS SCHULZE

Der 29 Jahre alte Abwehrspie­ler gehört zu den Leistungst­rägern des KFC Uerdingen. Zu Beginn des Jahres sorgt er jedoch auch in der Offensive des Fußball-Regionalli­gisten für Furore.

Die Tabelle lügt nicht, heißt es im Sport oft. Das trifft natürlich auch auf so manch andere Statistik zu, zum Beispiel auf die Tore und Gegentore. Plakativ gesprochen, waren die elf Gegentore in 19 Begegnunge­n vor der Winterpaus­e hui, die lediglich erzielten 21 Tore jedoch pfui. Die Abwehr war somit der Erfolgsgar­ant, und das Herzstück dieser Viererkett­e bildeten Kapitän Mario Erb und Christophe­r Schorch.

Letzter hat in den vergangene­n Tagen aber ganz woanders für Furore gesorgt: in der Offensive. Sowohl im Meistersch­aftsspiel bei der SG Wattensche­id 09, das 3:3 endete, als auch im Testspiel beim 1. FC Köln II (1:2) trat Schorch als gefährlich­er Offensivsp­ieler in Erscheinun­g. In Wattensche­id glückte ihm nach einem Freistoß von Jan Holldack per Kopf der Führungstr­effer, in Köln kratzte ein Gegenspiel­er Schorchs Kopfball nach einer Ecke von Oguzhan Kefkir so gerade noch von der Linie.

„Ja, wir arbeiten auch an den Standards“, sagt Trainer Michael Wiesinger. „Sie können der Türöffner sein.“Was er damit meint? Wenn der KFC sich am Gegner die Zähne ausbeißt oder es schwer ist, gegen eine sehr tief stehende Mannschaft überhaupt Torchancen zu kreieren, dann können eine Ecke oder ein Freistoß zum Erfolg führen. Solche Situatione­n und Spiele gibt es in der Regionalli­ga ebenso wie in der Bun- desliga oder der Champions League. Gerade da entscheide­n oft solche Standardsi­tuationen, weil die Gegner ansonsten wenig Chancen zulassen. Für Wiesinger ist Schorch aber nicht der einzige in der Mannschaft, der die Rolle des Türöffners übernehmen kann. „Wir haben einige Spieler, die die notwendige Größe mitbringen“, sagt der Trainer. „Das könnte entscheide­nd werden.“Dabei denkt er vor allem an Mario Erb, Tanju Öztürk, Patrick Ellguth oder Marcel reichwein, die alle in der Lage sind, ein Kopfballto­r zu erzielen. Doch dazu muss der Ball auch entspreche­nd gut in den Strafraum befördert werden. Dabei haben sich zwei

Michael Wiesinger Spezialist­en beim KFC hervor getan: Jan Holldack und Oguzhan Kefkir. „Sie verfügen über die Qualität, die Bälle so zu bringen“, sagt der Coach.

So schön es ist, Torerfolge zu feiern, so wichtig ist es aber, keine Gegentreff­er zu kassieren. In den vergangene­n Begegnunge­n waren es einfach zu viele. Doch Wiesinger setzt darauf, dass die Viererkett­e wieder gewohnt sicher steht, wenn die Meistersch­aft mit dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den SC Verl fortgesetz­t wird. Mario Erb, der am Sonntag wegen einer Grippe fehlte, hat gestern wieder am Mannschaft­straining teilgenomm­en. Und Christophe­r Schorch sowieso. „Er war in der Vorrunde sehr beständig“, lobt Wiesinger ihn. „Da ist er seinem Anspruch, ein Führungssp­ieler zu sein, gerecht geworden.“

„Wir haben einige Spieler, die die Größe mitbringen. Das könnte entscheide­nd werden“

Trainer

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