Rheinische Post Krefeld Kempen
NRW ist 2017 sicherer geworden
Laut jüngster Kriminalitätsstatistik sank die Zahl der Straftaten um 6,5 Prozent.
DÜSSELDORF (tor) Die aktuelle Kriminalitätsstatistik bilanzierte NRWInnenminister Herbert Reul (CDU) gestern mit einem Satz: „NRW ist nachweislich sicherer geworden.“
Den Daten zufolge, die Reul gestern vorstellte, ging die Zahl der Straftaten im bevölkerungsreichsten Bundesland im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf rund 1,37 Millionen Einzelfälle zurück. Mehr als die Hälfte (gut 52 Prozent) der Straftaten konnte aufgeklärt werden – laut Reul ist das der beste Wert seit 1959. Die Aufklärungsquote stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozentpunkte.
Den Versuch, die Erfolge allein auf den Regierungswechsel in NRW im vergangenen Juli zurückzuführen, unternahm Reul gar nicht erst. Zwar habe die schwarz-gelbe Regierung mit ihrer Null-Toleranz-Strategie zu einem konsequenteren Handeln der NRW-Polizei beigetragen. Aber der Innenminister räumte ein, dass die Polizei auch vor dem Regie-
Dieter Schürmann rungswechsel „einfach gute Arbeit geleistet“habe. Besonders stark fiel der Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen aus: Ihre Zahl sank um 25,7 Prozent. Die Ursachen sind vielschichtig: Laut Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann spielte die Schließung der Balkanroute eine Rolle, weil insbesondere Banden aus Südosteuropa auf Wohnungseinbrüche in NRW spezialisiert sind. Zudem habe sich aber auch herumgesprochen, dass die NRWPolizei den Fahndungsdruck auf die Einbrecher massiv erhöht habe.
Obwohl der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung nur bei 12,4 Prozent liege, seien 32 Prozent der Tatverdächtigen Nicht-Deutsche, so Reul. „Das sind aber keineswegs alles Flüchtlinge“, betonte der Minister. Der Anteil der Flüchtlinge an den Tatverdächtigen sei im Gegenteil deutlich gesunken. Hintergrund sei vielmehr, dass weiterhin ausländische Banden in NRW ihr Unwesen treiben.
„Der hohe Fahndungsdruck der Polizei hat sich herumgesprochen“
Landeskriminaldirektor