Rheinische Post Krefeld Kempen

Frühjahrsp­utzer leisten wieder ganze Arbeit

- VON BIANCA TREFFER

Fast 290 kleine und große Helfer waren am Samstag im Einsatz. Die Firma Schönmacke­rs spendierte zum Abschluss Erbsensupp­e.

KEMPEN „Was ist das denn? Ich denke, unsere Müllsammel­aktion geht jetzt erst los“, kaum hat Ulrike Bodemann-Kornhaas von „Kempen hilft“den Deckel ihres Kofferraum­es geöffnet, kommt die erstaunte Frage von Marcel Tadych. Die Frage bezieht sich dabei auf den Plastikeim­er, der bis oben mit Müll gefüllt ist und neben weiteren leeren Eimern sowie einem Korb mit jeder Menge Handschuhe und Müllsäcken steht. Der erste gefüllte Eimer geht auf die Hunderunde zurück, die Bodemann-Kornhaas an diesem Morgen bereits an der Ziegelheid­er Straße gedreht hat. „Ich hatte eine Plastiktüt­e dabei und konnte den Müll nicht liegen lassen“, sagt die Kempenerin, die an die inzwischen am Schmedders­weg eingetroff­enen weiteren Mitstreite­r Handschuhe, Eimer und Tüten verteilt. Dazu gehört auch ganz junge Verstärkun­g. Die elfjährige Sahar und ihre fünf Jahre jüngere Schwester Sara haben sich ebenfalls eingefunde­n. „Wir wollen helfen, dass es schön sauber wird“, meint Sahar. Sekunden später befördern die beiden schon den ersten Plastikver­packungsmü­ll in die Papiertüte­n, die sie tragen. Entlang des Feldes herrscht kein Mangel an Müll. „Wir setzen mit der Teilnahme ein Zeichen. Es ist wichtig, dass es sauber ist und Müll dort entsorgt wird, wo er hingehört“, sagt Jennifer Boumanns, die als Bundesfrei­willige bei „Kempen hilft“im Einsatz ist und ebenfalls fleißig Müll einsammelt.

Im gesamten Kempener Stadtgebie­t sind 34 Gruppen beim „Frühjahrsp­utz, der Gemeinscha­ftsaktion vomn Stadt, Firma Schönmacke­rs Umweltdien­ste und Rheinische­r Post, unterwegs, um gemeinsam dafür zu sorgen, dass Kempen und seine Ortsteile wieder etwas sauberer werden. Der traditione­lle Frühjahrsp­utz findet bereits zum 20. Mal statt. Fast 450 freiwillig­e Helfer sammeln in ihren vorab bekanntgeg­ebenen Wunschgebi­eten den Müll ein, den andere Menschen weggeworfe­n haben.

Am Brahmsweg, dem Radweg durch Kempen, sind Mitglieder des Naturschut­zbundes (Nabu) im Einsatz. „Ihh“, der Ausruf von Anna gilt einer Modellbauk­irche ohne Dach, die die Sechsjähri­ge gerade im Sei- tengrün entdeckt hat. In dem Modell befindet sich nämlich die Hinterlass­enschaft eines Hundes. Das unglaublic­he Objekt wandert in den Müllsack, wobei Anna ein Stückchen weiter auch noch das Kirchendac­h findet. „Ich helfe heute mit, weil ich nicht möchte, dass sich Tiere an den ganzen Sachen verletzen oder etwas davon fressen und dann sterben“, sagt Anna. Ein geknacktes Fahrradsch­loss hat Katarina Bosch gefunden. Ansonsten handelt es sich um den klassische­n Müll von leeren Flaschen, Plastiktüt­en, Taschentüc­hern und diversem Verpackung­smaterial. „Hier liegt zwar im- mer noch viel Müll herum, aber es ist deutlich weniger geworden, seit vor rund zwei Jahren die Mülleimer entlang der Trasse aufgestell­t worden sind“, meint Günter Bosch vom Nabu, der schon etliche Male die Frühjahrsp­utzaktion ehrenamtli­ch unterstütz­t hat. Zum ersten Mal sind Claudia und Andres Herrera Lay mit unterwegs. „Wir wollten schon immer mitmachen, aber irgendwie hat es nie gepasst. Heute wollen wir helfen, Kempen ein stückweit sauberer zu machen“, sagt Andres Herrera Lay.

Das ist auch das Ansinnen der Straßengem­einschafte­n Bendheide

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Ehrenamtli­che Helferinne­n des Deutschen Roten Kreuzes versorgten die „Frühjahrsp­utzer“zum Abschluss der Aktion mit Erbsensupp­e auf dem Buttermark­t. Die hatte die Firma Schönmacke­rs als Dankeschön gestiftet.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Ehrenamtli­che Helferinne­n des Deutschen Roten Kreuzes versorgten die „Frühjahrsp­utzer“zum Abschluss der Aktion mit Erbsensupp­e auf dem Buttermark­t. Die hatte die Firma Schönmacke­rs als Dankeschön gestiftet.
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FOTOS (3) : BIANCA TREFFER Katarina und Günter Bosch vom Naturschut­zbund (Nabu) waren mit Tochter Anna sowie Claudia und Andres Herrera Lay (von links) am Brahmsweg unterwegs und sammelten jede Menge wild abgekippte­n Müll.
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Den ersten Eimer voller Müll hat Ulrike Bodemann-Kornhaas (r.) von „Kempen hilft“schon gesammelt. Mit Jennifer Boumanns, Wolfgang Peters und Marcel Tadych (v.l.n.r.) und Flüchtling­en war sie am Schmedders­weg im Einsatz.

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