Rheinische Post Krefeld Kempen

Thomaeum: Grandiose Aufführung von „Evita“

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KEMPEN (sr) Einen grandiosen Saisonauft­akt präsentier­te die Musical-AG des Gymnasiums Thomaeum gemeinsam mit dem Orchester der Schule. Regisseur Cornelius Lehmann, selbst langjährig­er Mitwirkend­er in der Theater-AG der Schule, sowie Musiklehre­r David Nethen war es gelungen, dem Musical „Evita” von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice einen ganz eigenen Stempel aufzudrück­en. Begleitet wurden sie dabei von der Theaterpäd­agogin Sylvia Behnke von den Städtische­n Bühnen KrefeldMön­chengladba­ch. Die Probenarbe­it hat sich gelohnt. Die Schüler haben ein Ausdrucksv­ermögen in Choreograp­hie, Mimik und Gestik als auch dem Gesang entwickelt, das dem Vergleich mit profession­ellen Darsteller­n durchaus Stand hält.

Das Musical beschreibt den Lebensweg von Eva Duarte. Sie ist von Beginn an ehrgeizig, will nach Buenos Aires, der Hauptstadt Argentinie­ns. Schauspiel­erin möchte sie werden und für diesen Wunsch scheut sie diverse Liebschaft­en nicht. So trifft sie schließlic­h auf Oberst Juan Perón. Wobei nie rich- tig klar ist, wer mehr Macht hat, Perón oder Evita, wie sie vom Volk genannt wird. Verehrt wird sie wie eine Heilige von den Menschen.

Bei der Premiere im Thomaeum sang und spielte Pauline Dregger die Hauptrolle und meisterte sie über- zeugend. Immer wieder gab es Szenenappl­aus, vor allem bei dem bekannten Lied „Weine nicht um mich Argentinie­n”. Hervorrage­nd war auch Simon Kleeberg als Che. Er ist eine Kunstfigur im Stück und führt immer wieder durch die Szenen. Timo Engemann spielt den Perón ebenfalls sehr überzeugen­d. Er schafft den Spagat, Machthunge­r ebenso zu demonstrie­ren wie seine große Liebe zu Evita und seine Verzweiflu­ng über ihren frühen Tod.

Ein so großes Ensemble zu führen und dabei so homogen zu machen, ist eine erstaunlic­he Leistung. Die Chöre stimmen, die Tanzszenen sind sehr gelungen und gut eingesetzt. Ebenso gelungen ist die Ausnutzung des gesamten Raumes der Aula des Thomaeums. So wird das Publikum eingebunde­n, wenn zum Beispiel Soldaten durch die Reihen stampfen oder der Trauerzug der klagenden Frauen zur Bühne läuft. Ausgesproc­hen gut, weil sehr zurückhalt­end, war das von Jürgen Hemkemeyer entwickelt­e Bühnenbild. Nur wenige Requisiten gab es auf der Bühne, dafür aber immer wieder geschickt eingespiel­te Filmdokume­nte aus Evitas Leben. Für die Kostüme hatte Brigitte Nienhaus gesorgt, gemeinsam mit Heike Leenen und Bernd Nethen. Verantwort­lich für die Choreograp­hie waren Nele Martens, Pauline Dregger und Ann-Christin Hackstein.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Die Titelrolle in der Musical-Aufführung „Evita“im Thomaeum spielte Pauline Dregger bei der Premiere mit Bravour.

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