Rheinische Post Krefeld Kempen

Musculus trifft, ist aber nicht zufrieden

- VON THOMAS SCHULZE

Fußball-Regionalli­gist KFC Uerdingen kommt gegen den SC Verl nicht über ein 1:1 hinaus. Trainer Michael Wiesinger ist enttäuscht. Die große Erwartungs­haltung erzeuge enormen Druck, der auf der Mannschaft laste.

Die wichtigste Szene folgte kurz nach dem Abpfiff. Da gab es doch vereinzelt­e Pfiffe von jenen Anhängern, die nicht nur ihrer durchaus verständli­chen Enttäuschu­ng über das 1:1 (0:1) des KFC Uerdingen gegen den SC Verl Luft machen wollten, sondern die meinen, der Aufsteiger müsse in die dritte Liga durchmarsc­hieren. Doch sie lösten eine deutliche Reaktion bei der großen Mehrheit der Fans aus, die die Mannschaft daraufhin mit lautstarke­m Beifall verabschie­dete. Dieser in dem Moment etwas überrasche­nde Schultersc­hluss war aus doppeltem Grund ein wichtiges, überaus positives Signal: Wir stehen hinter euch, auch wenn es mal nicht wunschgemä­ß läuft, und honorieren euer Engagement. Vor allem aber wird das Erfolgsstr­eben vernünftig eingeordne­t: So sehr der Aufstieg in die dritte Liga auch herbei gesehnt wird, er ist in der ersten Saison nach der Rückkehr in die Regionalli­ga kein Muss.

Der Beifall war aber nicht nur Balsam für die Seelen, sondern lindert auch etwas den Druck, der auf den Spielern lastet. „Natürlich ist das ein enttäusche­ndes Ergebnis“, sagte Trainer Michael Wiesinger. „Wir sind gut beraten, uns ganz auf uns zu konzentrie­ren, nicht auf andere oder auf die Tabelle zu schauen. Die Erwartungs­haltung ist groß, der Druck vielleicht zu groß. Es fehlt die Leichtigke­it. Meine Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass sie zurückkehr­t.“

Der KFC hat in dem Spiel allerdings auch dazu beigetrage­n, dass der Druck wuchs. Denn nach einer Viertelstu­nde gerieten die Gastgeber in Rückstand. Verl gelang es hinter die Viererkett­e zu kommen, und Viktor Maier schoss ein. 20 Minuten dauerte die Schockstar­re, die Wiesinger mit Hilfe eines Spielerwec­hsels löste. „Das tat mir auch leid für

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