Rheinische Post Krefeld Kempen
Musculus trifft, ist aber nicht zufrieden
Fußball-Regionalligist KFC Uerdingen kommt gegen den SC Verl nicht über ein 1:1 hinaus. Trainer Michael Wiesinger ist enttäuscht. Die große Erwartungshaltung erzeuge enormen Druck, der auf der Mannschaft laste.
Die wichtigste Szene folgte kurz nach dem Abpfiff. Da gab es doch vereinzelte Pfiffe von jenen Anhängern, die nicht nur ihrer durchaus verständlichen Enttäuschung über das 1:1 (0:1) des KFC Uerdingen gegen den SC Verl Luft machen wollten, sondern die meinen, der Aufsteiger müsse in die dritte Liga durchmarschieren. Doch sie lösten eine deutliche Reaktion bei der großen Mehrheit der Fans aus, die die Mannschaft daraufhin mit lautstarkem Beifall verabschiedete. Dieser in dem Moment etwas überraschende Schulterschluss war aus doppeltem Grund ein wichtiges, überaus positives Signal: Wir stehen hinter euch, auch wenn es mal nicht wunschgemäß läuft, und honorieren euer Engagement. Vor allem aber wird das Erfolgsstreben vernünftig eingeordnet: So sehr der Aufstieg in die dritte Liga auch herbei gesehnt wird, er ist in der ersten Saison nach der Rückkehr in die Regionalliga kein Muss.
Der Beifall war aber nicht nur Balsam für die Seelen, sondern lindert auch etwas den Druck, der auf den Spielern lastet. „Natürlich ist das ein enttäuschendes Ergebnis“, sagte Trainer Michael Wiesinger. „Wir sind gut beraten, uns ganz auf uns zu konzentrieren, nicht auf andere oder auf die Tabelle zu schauen. Die Erwartungshaltung ist groß, der Druck vielleicht zu groß. Es fehlt die Leichtigkeit. Meine Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass sie zurückkehrt.“
Der KFC hat in dem Spiel allerdings auch dazu beigetragen, dass der Druck wuchs. Denn nach einer Viertelstunde gerieten die Gastgeber in Rückstand. Verl gelang es hinter die Viererkette zu kommen, und Viktor Maier schoss ein. 20 Minuten dauerte die Schockstarre, die Wiesinger mit Hilfe eines Spielerwechsels löste. „Das tat mir auch leid für