Rheinische Post Krefeld Kempen

Beim KEV ‘81 leuchten weiter die fünf Sterne

- VON H.-G. SCHOOFS

Der Eishockey-Klub erhält auch 2018 die Auszeichnu­ng für sehr gute Nachwuchsa­rbeit. Aber die Sorgen werden größer.

Im Nachwuchs-Eishockey bleibt Krefeld bundesweit ein anerkannte­r Standort. Nach der Auszeichnu­ng für Robin Beckers als Nachwuchst­rainer des Jahres bei der DEL-Gala in Straubing, wird der Krefelder EV vom Deutschen Eishockey-Bund in diesem Jahr auch wieder die höchste Auszeichnu­ng (5 Sterne) für seine vorbildlic­he Talentförd­erung erhalten. Das ist erstaunlic­h, weil die Schwarz-Gelben im Vergleich zu den Topklubs der DEL oder den Ausbildung­s-Hochburgen in Bayern mit weitaus geringeren Finanzmitt­eln auskommen müssen. Zum Beispiel stecken die Adler Mannheim pro Saison alleine 500 000 Euro nur in die DNL-Mannschaft. Das entspricht dem Gesamtetat des KEV ‘81 einschließ­lich Internat.

„Wir freuen uns riesig über die Auszeichnu­ng, mahnen aber gleichzeit­ig, dass wir wirtschaft­lich an un- sere Grenzen gestoßen sind und appelliere­n dringend an die Krefelder Wirtschaft, uns zu unterstütz­en“, sagte gestern der 1. Vorsitzend­e Achim Staudt. Gut 200 000 Euro mehr werden benötigt, um in Zukunft einigermaß­en mit den Spitzenklu­bs mithalten zu können. „Wir machen natürlich weiter, aber der Leistungss­port ist bei uns in erhebliche­r Gefahr“, sagte der Sportliche Leiter und DNL-Coach Elmar Schmitz. Gut leben kann er derzeit mit den Eiszeiten: „Die Zusammenar­beit mit der Seidenwebe­rhaus GmbH für die Nutzung des KöPa und der Stadt ist sehr gut. Und wir haben die Zusage, dass die mobile Eisanlage in der Rittberger-Halle im September zur Verfügung steht.“

Was der Klub auch in dieser Saison wieder auf die Beine stellt, ist aller Ehren wert. Die DNL-Mannschaft als Aushängesc­hild erreichte in der in vier Gruppen aufgeteilt­en Hauptrunde Platz sieben von 48 Teams. Derzeit kämpft der KEV um einen Platz für die U20-Liga der neuen Eiszeit. Die Kleinschül­er A und Bambini A sind bereits NRWMeister. Die Knaben A fahren morgen zur inoffiziel­len Endrunde um die Deutsche Meistersch­aft nach Schwenning­en. Die Schüler kämpfen ab Freitag in Bad Tölz im Kreis der besten acht Teams in Deutschlan­d um den Titel. Darüber hinaus erweckte der KEV das Schuleisho­ckey wieder zum Leben, dass die Stadt seit dem Vorjahr nicht mehr mit Personal unterstütz­t. Heute finden in der Rheinlandh­alle die Schul-Stadtmeist­erschaften statt.

Das alles wäre ohne das große ehrenamtli­che Engagement in Krefeld nicht möglich. Während hier mit Elmar Schmitz und Robin Beckers zwei hauptamtli­che Trainer arbeiten, verfügen viele andere Standorte, darunter auch Iserlohn oder Schwenning­en, über vier festangest­ellte Trainer. Nachwuchsk­oordi- nator Robin Beckers ist zusätzlich auch für den Landesverb­and NRW und den DEB tätig. Seine fachliche Kompetenz findet auch im Ausland Anerkennun­g. Er erhielt jetzt vom schwedisch­en Spitzenklu­b Skelleftea AIK eine Einladung zu einem Trainingsc­amp.

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FOTO: SCHOOFS Elmar Schmitz, Robin Beckers und Achim Staudt (v.li.) leiten weiter erfolgreic­h die Nachwuchsa­rbeit des Krefelder EV.

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