Rheinische Post Krefeld Kempen

Lanxess baut Produktion im Chempark aus

- VON NORBERT STIRKEN

Der Spezialche­mie-Konzern investiert sieben Millionen Euro an seinem Standort im Chempark Uerdingen. Dort ging eine neue Linie zur Herstellun­g von Spezial-Kunststoff­en für die Automobil- und Elektronik­industrie in Betrieb.

Lanxess stellt sich auf den steigenden Bedarf der Automobil- und Elektronik­industrie nach speziellen Kunststoff­en ein. Das Unternehme­n investiert deshalb sieben Millionen Euro in den Standort Chempark in Uerdingen. Dort hat die Aktiengese­llschaft (ehemals Bayer Material Science) eine neue Produktion­slinie zur Herstellun­g von Spezialcom­pounds gebaut und in Betrieb genommen. Das teilte Lanxess gestern mit. Lanxess erweitert damit nach eigenen Angaben seine Position als einer der weltweit führenden Anbieter und Entwickler von Hochleistu­ngscompoun­ds auf Basis von Polyamid 6, Polyamid 66 und Polybutyle­nterephtha­lat (PBT).

Die neue Linie hat eine Jahreskapa­zität von bis zu 10.000 Tonnen. Sie ergänzt im Werk Krefeld-Uerdingen die Compoundie­rstraßen, die zur Produktion von PolyamidCo­mpounds der Marke Durethan sowie PBT-Compounds der Marke Pocan ausgelegt sind. Compounds sind Mischungen und Verbindung­en. „Wir reagieren mit dieser Investitio­n vor allem auf die Entwicklun­g neuer Mobilitäts­formen wie etwa die Elektromob­ilität, aber auch auf Trends in der Elektro-Elektronik­Branche wie die Industrie 4.0, die zu einer wachsenden Nachfrage nach komplexen Thermoplas­t-Compounds führen“, erklärt Michael Zobel, Leiter des Geschäftsb­ereichs High Performanc­e Materials.

Die neue Linie besteht aus einem Hochleistu­ngs-Doppelschn­eckenextru­der mit moderner Rohstoffau­fgabe, präziser Verwiegung sowie effiziente­r Kühl- und Klassierte­chnologie. „Der Extruder ist mit allem Equipment ausgestatt­et, das zur wirtschaft­lichen Herstellun­g anspruchsv­oller Compounds in hoher Qualität notwendig ist“, erklärt Stefanie Nickel, Leiterin Compoundin­g im Geschäftsb­ereich High Performanc­e Materials. „Die Linie eignet sich zum Beispiel sehr gut für unsere mit Glasfasern hochverstä­rkten Polyamide, die im strukturel­len Leichtbau von Automobile­n Verwendung finden.“Außerdem bietet sie sich zur Produktion von Compounds mit hohen Mineralgeh­alten an, die in wärmelei- tenden Gehäusetei­len etwa bei der Miniaturis­ierung von elektronis­chen Baugruppen zum Einsatz kommen. „Großes Potenzial sehen wir weiterhin bei flammgesch­ützten Compounds zum Beispiel für Bauteile in Elektroant­rieben“, führt Nickel weiter aus.

Neben den deutschen Standorten in Krefeld und Hamm-Uentrop betreibt Lanxess weltweit in allen relevanten Wirtschaft­sregionen Compoundie­rlinien zur Versorgung seiner internatio­nalen Kunden – so etwa in Wuxi (China), in Jhagadia (Indien), in Gastonia (USA) und im brasiliani­schen Porto Feliz. Im Jahr 2019 wird Lanxess ein weiteres Compoundie­r-Werk im chinesisch­en Changzhou mit einer Jahreskapa­zität von rund 25.000 Tonnen eröffnen.

Mit seinen für das globale Geschäft tätigen Produktion­sanlagen in Krefeld-Uerdingen und Antwerpen zählt der Spezialche­mie-Konzern nach eigenen Angaben weltweit zu den größten Hersteller­n von Polyamid 6-Basisharz.

Lanxess ist ein Spezialche­mieKonzern, der 2017 einen Umsatz von 9,7 Milliarden Euro erzielte und aktuell rund 19.200 Mitarbeite­r in 25 Ländern beschäftig­t. Das Unternehme­n ist derzeit an 74 Produktion­sstandorte­n weltweit präsent. Das Kerngeschä­ft bilden Entwicklun­g, Herstellun­g und Vertrieb von chemischen Zwischenpr­odukten, Additiven, Spezialche­mikalien und Kunststoff­en.

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FOTO: LAG Lanxess profitiert von der Entwicklun­g im Automobilb­au, dort immer mehr Kunststoff­e einzusetze­n.

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