Rheinische Post Krefeld Kempen

Turnier bei Kühnen zeigt die Starpferde von morgen

- VON PAUL OFFERMANNS

Beim Turnier für junge Pferde werden seit 30 Jahren spätere Siegpferde erstmals vorgestell­t.

Einen Talentschu­ppen der besonderen Art im Pferdespor­t können Krefelder Reitsportf­reunde jetzt wieder erleben. Auf der Reitanlage Kühnen am Hökendyk 1 findet von morgen bis Sonntag bereits die 30. Ausgabe statt. Die besten Dressurund Springreit­er der Umgebung geben sich dann ein Stelldiche­in. Doch nicht sie, sondern die jungen Pferde stehen im Mittelpunk­t.

Bereits 1988 gründeten visionäre Reitsportf­reunde den Verein „TSG“, den Fördervere­in „Turnierspo­rtgemeinsc­haft Junge Pferde e.V.“. Sie riefen den Verein ausschließ­lich dafür ins Leben, um einmal im Jahr ein Dressur- und Springturn­ier für vier bis acht Jahre junge Pferde zu veranstalt­en. Noch heute sind es nur 13 Mitglieder, die für die Organisati­on und Durchführu­ng dieses Turniers verantwort­lich zeichnen.

Den Initiatore­n geht es dabei vorrangig um das Wohl der Tiere, weshalb unter anderem alle Prüfungen nur mit Trense geritten werden. Diese Zäumung lässt die natürliche­n Veranlagun­gen der Pferde auch in den schweren Prüfungen schonender sichtbar werden. „So hat unser Verein die schwere SDressur auf Trense quasi erfunden“, sagte TSG-Pressewart Axel Gohl.

Das Turnier startete vor 30 Jahren mit 189 Pferden. Mittlerwei­le sind es deren weit über 500. Die Prominenz der Reiter und Besucher kann sich sehen lassen: Isabell Werth, Nicole Uphoff, Hellen Langenhane­nberg, Christoph Koschel, Nadine Capellmann, Annabell Frenzen, Hanna Erbe, Jana Freund, Heiner Schiergen, Matthias Bouten, Ralf Ehrenbrink, Michael Fassbender, Jana Kun, Norbert Koof, Matthias Gering, Daniela Winkels, Jeans Bemelmans, oder Dr. Uwe SchulteBau­mer, sowie viele spätere Erfolgspfe­rde waren schon dabei. „Sie sind Beweis für die Einzigarti­gkeit und hohe Akzeptanz dieses Turnierkon­zepts“, betonte Gohl.

Elvis, das Olympiapfe­rd von Nadine Capellmann, machte bei diesem Turnier seine erste S-Dressur. Goethe, World Congress oder Discovery OLD errangen unter Heiner Schiergen Erfolge. Beim Nürnberger Burgpokal-Finale, dem bedeutends­ten bundesweit­en Wettbewerb zur Förderung junger Dressurpfe­rde, bewiesen die Siegerpfer­de der Ausgabe 2017 ihre Extraklass­e. Quantum Vis MW, Sieger der S-Dressur für Achtjährig­e, vorgestell­t von Matthias Bouten, entwickelt sich zu einem Großen im Dressurspo­rt und belegte Platz drei. Die achtjährig­e Stute Saphira Royal, Dritter der JungePferd­e-Weltmeiste­rschaft 2016, geritten von Stefanie Wolf, hatte sich ebenfalls für den Start beim Nürnberger Burgpokal-Finale qualifizie­rt. Ausbilder wie Beatrice Buchwald oder Niklaas Feilzer, stellen ihre Tiere auf dem Turnier in Krefeld vor.

„Es ist beeindruck­end, diese Reiterinne­n und Reiter zu sehen, die den Pferden ihr Können beibringen, welches diese später bei den großen Turnieren zeigen“, schwärmt Axel Gohl.

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