Rheinische Post Krefeld Kempen

Kahlfraß: Die Palmzweige sind knapp

- VON SOPHIE HANEL

Viele Pfarrhäuse­r suchen Alternativ­en zum Buchs für die geweihten Zweige an Palmsonnta­g. Die Raupen des Buchsbaumz­ünslers haben die Bestände der Gemeinden aufgefress­en.

GREFRATH / WILLICH Am morgigen Palmsonnta­g brauchen die Katholisch­en Gemeinden wie in jedem Jahr geweihte Zweige vom Buchsbaum. Das ist aber aktuell nicht so leicht: Der Buchsbaumz­ünsler hat sich über die Pflanzen hergemacht und mit Kahlfraß den Bestand nahezu vernichtet.

Die bis zu vier Zentimeter langen Tierchen sind für manche Pfarrgemei­nden ein gravierend­es Problem. Sämtliche Zweige der Bestände wurden angefresse­n, und für die geweihten Zweige muss morgen in einigen Pfarren im Kreis Viersen eine Alternativ­e her. In St. Godehard Vorst stehen nach aktuellem Stand keine Zweige für die Palmweihe zur Verfügung, da der Schädlings­befall immer noch andauere. Besucher können aber eigene Grünzweige mitbringen und segnen lassen. Wer ungespritz­ten Palm spenden kann, kann sich an das Pfarrbüro wenden.

Für die Zweige gelten allerdings gewisse Vorgaben, die eingehalte­n werden müssen. Es könne also nicht jedes grüne Gewächs verwendet werden. „Die Zweige müssen immergrün sein, und sie dürfen nicht so schnell braun werden“, erklärt Pfarrer Jürgen Lenzen aus Willich.

Es würde der Symbolik widersprec­hen, wenn die Zweige vorzeitig ihre Blätter verlieren oder sich verfärben. Außerdem dürften sie nicht gespritzt sein. Lenzen erklärt außerdem, dass die Menschen die Zweige immer gerne mit nach Hause nehmen, und so werden bei der benö- tigten Menge auch Spenden gerne angenommen. Er erwartet aber, dass in den Gemeinden in Willich nicht sehr viel zur Verfügung stehen wird.

„Wir wissen, dass der Buchsbaum nicht mehr so gut wächst“, sagt Monika Kothen aus dem Pfarrbüro St. Katharina Willich. Spenden seinen also nicht nur an diesem Palmsonnta­g willkommen. Die Alternativ­e für die Willicher Gemeinde sei in diesem Jahr Eukalyptus. „Das ist ein guter Ersatz“, sagt Küster Peter Materlik. Er habe bereits Pistazienz­weige getestet, welche ihre Blätter jedoch kurz nach dem Abtrennen verloren. „Eukalyptus riecht gut und sieht schön aus“, sagt Pfarrer Lenzen, und es erfülle seinen Zweck.

Bei den Gemeinden in Grefrath sieht das anders aus. In der katholisch­en Pfarre St. Benedikt sind die Buchsbäume zwar ebenfalls von den Raupen des Zünslers befallen, jedoch ist hier der Bedarf für morgen schon gedeckt. „Wir müssen zum Glück nicht ausweichen“, sagt Margit Klausmann aus dem Pfarrbüro.

Es hätten sich bereits einigen Gläubige gemeldet und der Gemeinde Zweige ihrer eigenen Buchsbäume zur Verfügung gestellt. „Wir halten am Buchsbaum fest“, sagt Pfarrer Johannes Quadflieg, und davon sei noch ausreichen­d übrig. Spenden werden in den Grefrather Häusern also nicht benötigt.

Die Kempener Gemeinde St. Mariae Geburt war auf Anfrage nicht bereit, sich zu dem Thema zu äußern.

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