Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC: Mit einem Sieg zum Spiel des Jahres

- VON H.-G. SCHOOFS

Nur wenn die Uerdinger morgen gegen Viktoria Köln ihr Heimspiel gewinnen, bleiben sie vorerst aussichtsr­eich im Rennen um Platz 1.

Von einem Spiel des Jahres wollen die Uerdingen morgen bestimmt nichts wissen, wenn sie ab 15 Uhr in der Grotenburg Viktoria Köln empfangen. Denn ihren Saisonhöhe­punkt wollen sich die Blau-Roten auf dem Weg in die 3. Liga für die Regelation aufheben. Trotzdem besitzt dieses Topspiel der Fußball-Regionalli­ga West einen besonderen Stellenwer­t. Denn wenn der KFC heute gegen die Domstädter verlieren sollte, dann könnte aus dem ersehnten Spiel des Jahres nichts mehr werden. Für Spannung ist also reichlich gesorgt, das war gestern in beiden Lagern deutlich zu spüren.

Die Vorzeichen verspreche­n einen Kampf auf Biegen und Brechen. Die Kölner, die seit Anfang des Jahres vom Ex-Uerdinger Jugendspie­ler Olaf Janßen trainiert werden (siehe auch Bericht rechts), können sich durchaus wie im Hinspiel (0:0) mit einem Punkt zufrieden geben. Denn sie haben noch zwei Spiele weniger auf dem Konto als der KFC und würden sich mit zwei Siegen vier Punkte Vorsprung verschaffe­n. Dagegen brauchen die Hausherren unbedingt einen Sieg, um die Spannung innerhalb des Teams und in ganz Krefeld aufrecht zu erhalten.

Nico Weinhart, 2. Vorsitzend­er des KFC, wäre „glücklich“, wenn morgen zwischen 4000 und 5000 Zuschauer die Ränge füllen würden: „Unsere Mannschaft braucht jetzt auch diese Unterstütz­ung. Es wäre schön, wenn wir diesen Vorteil gegenüber Viktoria durch großen An- drang und das nach vorne peitschen durch unsere Fans nutzen können. Man hat am Mittwoch auf den Rängen deutlich gespürt, dass den Zuschauern das Spiel richtig Spaß gemacht hat.“Zu den Auswirkung­en des Trainerwec­hsels sagte er: „Ich will mir da jetzt nicht groß was anmaßen. Ich kann nur das Spiel bewerten. Da haben wir sehr lebendig agiert und ein gutes Pressing gespielt.“

Für Weinhart ist das ein richtungwe­isendes Spiel: „Darauf haben wir sehr lange gewartet. Ich glaube, seit Jahrzehnte­n ist das ein Spiel, das gegen einen absoluten Top-Mitaspiran­ten eine wichtige Richtung vorgeben kann.“Den Gegner habe er zuletzt sehr häufig beobachtet: „Ich war zuletzt beim 1:1 der Kölner in Wuppertal. Der WSV hat ein grandioses Spiel gemacht, gerade in der zweiten Halbzeit. Das zeigt, wie stark und ausgeglich­en die Liga ist.“

Die Uerdinger stehen morgen mehr unter Druck als der Gegner. Damit kann der neue Trainer Stefan Krämer „gut“leben: „Die Erwartungs­haltung ist groß, wenn man in der vierten Liga so eine Mannschaft zusammenst­ellt. Auf der anderen Seite kann man von diesen Spielern auch erwarten, dass sie den Druck standhalte­n, weil sie schon höher gespielt haben und Erfahrung besitzen. Die Aussage, die Erwartungs­haltung sei zu groß, zählt bei mir nicht.“Druck von der Führungssp­itze spüre er nicht: „Es gibt niemanden auf der ganzen Welt, der bei mir mehr Druck entfachen könnte als ich selber. Wir sind im Profifußba­ll, oder wollen dahin. Wenn du nicht ablieferst, wird es ungemütlic­h.“

Personell hat der Coach kaum Sorgen. Kai Schwertfeg­er fehlte gestern im Training wegen einer Erkältung. Auch Torwart René Vollath ist grippegesc­hwächt, will heute aber trainieren. Dagegen plagen die Kölner große Sorgen. Neben Torjäger Timm Golley meldete sich am Dienstag auch Kapitän Mike Wunderlich mit einem Muskelfase­rriss ab. Dafür steht Abwehrchef Tobias Willers nach Knieproble­men wieder zur Verfügung.

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