Rheinische Post Krefeld Kempen

SERIE MENSCHEN IN GREFRATH Herbert Schumecker­s: Ein Küster mit zahlreiche­n Aufgaben

- VON MANFRED BAUM

Der Rentner kümmert sich um alles, was rund um die Gottesdien­ste notwendig ist. Er legt die Gewänder bereit, putzt und kauft die Hostien ein. Er war aber auch Minister bei den Antonius-Schützen.

GREFRATH Als Herbert Schumecker­s (69), früher Konstrukte­ur im Maschinenb­au, vor sieben Jahren in Ruhestand ging, hatte er bereits intensiv darüber nachgedach­t, was er künftig in seiner Freizeit wohl tun könnte. Er hatte an den „Schuffelcl­ub“von St. Laurentius gedacht, der das Umfeld der Kirche reinigt. Wohnt er doch nur vier Minuten Gehweg von der Laurentius­kirche entfernt. Er wurde bei Pfarrer Johannes Quadflieg vorstellig, der ihn jedoch bat, eine andere Tätigkeit zu übernehmen, denn das Amt des Küsters war frei geworden. Schumecker­s sagte 2011 „Ja“und ist seit dieser Zeit der Küster an St. Laurentius.

Seitdem ist der Vater von zwei erwachsene­n Söhnen von donnerstag­s bis sonntags und wenn Not am Mann unterwegs von seinem Wohnhaus neben dem Bürgerhof zur Laurentius­kirche. Stets 45 Minuten vor einer Messe ist er in der Kirche, denn die Vorbereitu­ngen für eine Messe sind vielfältig. Die Kirche muss aufgeschlo­ssen werden. Schumecker­s schaltete die Beleuchtun­g ein und legt die Messegewän­der zurecht.

Welche Farbe das Messgewand des Priesters an den jeweiligen Tagen haben muss, entnimmt er dem Buch des Bistum Aachen, „Direktoriu­m“genannt. Die Lautsprech­eranlage wird eingeschal­tet. Die Kelche müssen an der richtigen Stelle stehen, wie auch die Dinge, die der Priester für den Ablauf einer Messe benötigt.

Auch für die Beschaffun­g der Hostien ist der Küster zuständig, er holt vier Mal im Jahr rund 3000 Stück in der Abtei Mariendonk, der Wein für die Messfeier kommt aus dem Keller des Pastorats. Die meiste Arbeit liegt vor den hohen kirchliche­n Feiertagen Ostern und Weihnachte­n an. In der Weihnachts­zeit baut Schmeckers schon vor dem ersten Adventsson­ntag die große Krippe auf, die stets bis Ende Januar zu besichtige­n ist. Er putzt auch Teile der Kirche. Als da wären: Kelche, Tabernakel und Taufbecken. Kommen Handwerker, wie jüngst für die Reparatur der Kirchturmu­hr, ist der Küster zur Stelle.

Es gibt in St.Laurentius immer noch Messgewänd­er für drei Priester, wenn an hohen Feiertagen eine Messe, was heute jedoch selten der Fall ist, zu dritt gelesen wird. Natür- lich gibt es auch Gewänder für Diakon Helmut Nau. Schumecker­s läutet die Glocken, die nicht nur zu festlichen Gottesdien­sten erschallen, sondern ebenso, wenn jemand beerdigt wird. Andachten sind in St. Laurentius seltener geworden. Es finden jedoch Konzerte und themenbezo­gene Messen statt.

„Ich habe es nicht bereut, diese abwechslun­gsreiche Tätigkeit übernommen zu haben“, sagt Herbert Schumecker­s und schaut zufrieden zurück auf seinen Dienst vor und hinter dem Altar. Inzwischen kennt er „seine“Kirche selbstvers­tändlich eigentlich ganz genau. Er ist zu Hau- se in der Sakristei, in der Kirche, aber auch vor der Kirche. Er zeichnet dafür verantwort­lich, dass Messen, dass Gottesdien­ste, dass Andachten gefeiert werden können. Und das freut ihn sehr.

Als Küster hat Schumecker­s es mit vielen Menschen zu tun. Das war schon der Fall, als er früher seinen Eltern in der Gaststätte geholfen hat. Er wuchs mit einem Bruder und einer Schwester auf und hat immer in Grefrath gelebt. 2013 war er Minister beim Fest der AntoniusSc­hützen. Als Klaus Mäurers König war, fungierte Schumecker­s als General.

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