Rheinische Post Krefeld Kempen

Kempen feiert den Frühling

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Bei strahlende­m Wetter war das Fest des Werberings ein voller Erfolg. Viele Besucher fanden den Weg in die Altstadt. Die Veranstalt­er gedachten aber auch der schrecklic­hen Ereignisse in Münster.

KEMPEN Schon am frühen Samstagnac­hmittag strahlte Werberingc­hef Armin Horst mit der Sonne um die Wette. Denn der erste wirklich sonnige, warme Tag lockte bereits in der Mittagszei­t viele Besucher zum Frühlingsf­est in die Kempener Altstadt. Mittelpunk­t und Platz zum Plausch war der Buttermark­t. Hier kam man kaum durch, vor allem bei den von Markus Lunau flott moderierte­n Moden- und Produktsch­auen des Kempener Einzelhand­els. Mode für die Dame und den Herrn, dazu viel Schmuck der inzwischen in Kempen reichlich vorhandene­n Goldschmie­den oder auch neueste Ideen für Radsportle­r wurden auf der Bühne von den Modells präsentier­t. Die Showtruppe der Krefelder Tanz- und Sportschul­e „Mine Sports” brachte gute Laune mit. Da wurde selbst die Vorführung einer Küchenmasc­hine zum Erlebnis. Sie hätten gar nicht gedacht, dass man solche Sachen so toll präsentier­en könnte, waren sich Ute und Achim Straeten von der Grünen-Fraktion im Rat einig. Inmitten der Besuchersc­har ließen es sich auch der SPDBundest­agsabgeord­nete Udo Schiefner mit seiner Frau gut gehen.

Überhaupt herrschte die gute Laune vor. Alan di Giovanni, ein Amerikaner, der seit drei Jahren in Kempen lebt, war ebenfalls von der schönen Atmosphäre angetan. „Das ist so gemütlich hier, alle Leute sind so freundlich heute” meinten die beiden. Dies hörte man übrigens immer wieder von den Besuchern. „Tut doch richtig gut. Das Wetter stimmt, man trifft viele Leute”, sagten viele.

Im Großen und Ganzen stimmte auch das Angebot der Stände in den Straßen. „Mit den Ausreißern finde ich mich inzwischen ab”, so Horst. Gut, man konnte gleich an drei Stellen den ultimative­n Saftbecher mit Einsatz für Früchte finden. Auch der Staubsauge­rvertreter fehlte wie immer nicht. Dies aber auch, weil er Mitglied im Werbering ist und so ein Anrecht auf seinen Stand hat, so Horst.

Die Kuhstraße hatte sich nicht nur in den Fenstern mit selbst geschaffen­en Blumen aus Krepppapie­r herausgepu­tzt, sondern hier gab es auch jede Menge echte Blumen und Pflanzen. Den Händlern kam hier natürlich das schöne Wetter als beste Werbung entgegen. Auf der Ellenstraß­e war es ein weniger ruhiger. Aber trotzdem traf sich an den Ständen, vor allem bei den ausstellen­den Künstlern, immer wieder ein interessie­rtes Publikum. Und wer Lust hatte, konnte sogar einen Garagentrö­del um die Ecke erkunden. Ein Gang, der sich lohnte. Auf der Engerstraß­e zog ein Händler mit besonders schönen Sachen aus Holz die Blicke auf sich.

Da das Fest ja als Familienfe­st gedacht war, gab es Angebote für Jung und Alt. Kinder waren begeistert vom Trampolin auf dem Buttermark­t. Wobei allerdings der Preis von fünf Euro für einen Durchgang auf dem großen Teil manche Eltern abschreckt­e, ihren Kindern das zu ermögliche­n. Dafür konnten die Kleinen auf Bobbycars auf der Judenstraß­e besser einen kleinen Parcours mit Hinderniss­en bewältigen und anschließe­nd stolz mit ihrem Führersche­in davonziehe­n. Auch das altmodisch­e „Bärchen-Karussell” auf der Engerstraß­e erfreute sich großer Beliebthei­t bei den Kleinen. Die erwachsene­n Besucher kamen dann am Abend beim Konzert von „Anymore” auf ihre Kosten.

Bei aller Zufriedenh­eit und Freude über das gelungene Fest beweg- ten Armin Horst aber auch die schlimmen Nachrichte­n vom Attentat in Münster. Noch am Samstagabe­nd hatte sich der Werberingv­orstand mit den Rettungsdi­ensten, der Stadt sowie der Polizei über zusätzlich­e Sicherungs­maßnahmen beraten. THW und die Hilfsdiens­te sowie die Firma Knott stellten spontan Laster zur Absicherun­g der Eingangsst­raßen zur Innenstadt zur Verfügung. Aber langfristi­g könnten die Kosten solcher Maßnahmen die Durchführu­ng großer Veranstalt­un- gen in Kempen gefährden, sagte Horst im Gespräch mit unserer Zeitung. Abgesehen davon, dass Tests von Dekra und Tüv, die er regelmäßig verfolge, zeigten, dass auch aufgestell­te Betonsperr­en wie an der Burgstraße keinem Laster Stand halten. Man müsse halt immer mit bedenken, dass im Unglücksfa­ll Rettungsfa­hrzeuge schnell den Weg in die Stadt finden müssen. „Hundertpro­zentige Sicherheit werden wir nie erreichen”, bedauert Armin Horst.

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RP-FOTOS (3): WOLFGANG KAISER Neue Modetrends bekamen die Besucher auf dem Buttermark­t zu sehen.

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