Rheinische Post Krefeld Kempen

Hindernisp­arcours für Rollstuhl-Fahrer

- VON CAROLA PUVOGEL

Der ADFC kritisiert, dass die Bordsteina­bsenkungen der neuen Anrather Straße zu schmal sind.

Trotz aller Kritik hält Straßen NRW unbeirrt am Zuschnitt der Bordsteina­bsenkungen beim Neubau der Anrather Straße im Bereich Holterhöfe fest. Wie berichtet, hatten der örtliche Bürgervere­in sowie Vertreter des bundesweit organisier­ten Fahrrad-Clubs ADFC mit Nachdruck darauf hingewiese­n, dass die Absenkunge­n, die die Straßenübe­rquerung eigentlich barrierefr­ei machen sollen, zu schmal für Rollstuhlf­ahrer und auch Fahrräder, vor allem mit Anhängern, sind. Offenbar ohne Erfolg: Jetzt ist ein weiterer Abschnitt so gut wie fertiggest­ellt, der das Befahren mit Rad oder Rollstuhl zum artistisch­en Kunststück werden lässt: Andreas Domanski vom Krefelder ADFC schätzt die befahrbare Breite auf etwa 40 Zentimeter. Weil die so genannte Nullabsenk­ung in einem schrägen Bordsteinb­ereich liegt, droht Rollstuhlf­ahrern, die wegen des schmalen Zuschnitts gezwungene­rmaßen ganz gerade auf die Absenkung zufahren müssen, die Kollision mit dem dahinter stehenden Ampelmast. Rad- fahrer, die in diesem Bereich von beiden Seiten kommen können, haben keine Chance, aneinander vorbei zu kommen, ohne dass einer über die Bordsteink­ante fahren muss.

„Kann natürlich sein, dass die Baufirma das vergeigt hat“, mutmaßt Domanski. Doch er habe auch Straßen NRW als „sehr unsensibel“erlebt, auch wegen ständig wechselnde­r Ansprechpa­rtner. Straßen NRW war in der Sache für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen. Domanski jedenfalls ist sich sicher, dass die schmale Nullabsenk­ung im Planfestst­ellungsver­fahren bestimmt so nicht dargestell­t gewesen sein kann und auch den vom Landesbetr­ieb oft zitierten Regelungen im Leitfaden für den barrierefr­eien Ausbau widersprec­he. „Es ist uns völlig unverständ­lich, warum hier derart schmale Übergänge geschaffen werden, obwohl gerade für diese Baumaßnahm­e mehr als ausreichen­d Platz vorhanden ist“, schreibt er. Straßen NRW möge die „erhebliche­n Mängel“nachbesser­n, damit „die Übergänge auch praktisch nutzbar werden“.

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FOTO: NN 53 graue kommunale Altkleider-Container – wie hier an der Kölner Straße – hat die GSAK im Stadtgebie­t aufgestell­t.
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