Rheinische Post Krefeld Kempen

Daniel Pietta sorgt sich um seine Zukunft

- VON H.-G. SCHOOFS

Der Stürmer der Pinguine kehrte am Freitag aus Schweden zurück und bereitet sich jetzt mit der Nationalma­nnschaft auf die Spiele im Rahmen der Euro Hockey Challenge vor. Ob er in Krefeld bleibt, ist nicht zu 100 Prozent sicher.

DEL 16. Januar 2015 ist im Krefelder Eishockey ein geschichts­trächtiges Datum. Denn an diesem Tag verlängert­e Daniel Pietta seinen Vertrag bei den Pinguinen für zehn Jahre. „Für immer Krefelder“, rief der Stürmer den Fans damals nach dem Heimspiel gegen Hamburg zu. „Um ihn wollen wir eine Mannschaft bauen, die vielleicht noch einmal um die Meistersch­aft mitspielen kann“, sagte damals Aufsichtsr­atschef Wolfgang Schulz.

Ob Daniel Pietta tatsächlic­h „für immer“Krefelder bleibt, ist mittlerwei­le fraglich. Drei Jahre sind nun seit seiner Vertragsve­rlängerung vergangen. Von einem Team, das um den Titel mitspielen kann, sind die Pinguine so weit entfernt wie die Erde vom Mond. Stattdesse­n entwickelt­e sich das Team zum Kellerkind der Liga. Klar, dass sich der jetzt 31jährige Center sorgen um seine Zukunft an der Westparkst­raße macht. „Natürlich mache ich mir jetzt Gedanken, ob es Sinn macht, den Vertrag zu erfüllen. Ich hatte in Krefeld am Saisonende auch das Gefühl, dass unser Sportdirek­tor nicht abgeneigt ist, sich von allen Spielern zu trennen, die ihm zu teuer sind“, sagte er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Daher werde er sich mit Wolfgang Schulz zu einem Gespräch treffen: „Ich weiß ja gar nicht, was in Krefeld geplant ist. Dass wir nächste Saison nicht um den Titel mitspielen werden, ist mir schon klar. Aber auch mit weniger Geld als die Topvereine kann man in die Play-offs kommen, wenn man eine gute Organisati­on und das richtige Konzept hat.“

Am späten Freitagabe­nd kehrte Pietta mit seiner Familie aus Schweden zurück. Zwar endete sein Gastspiel beim Zweiligist­en Leksland IF nicht mit dem ersehnten Aufstieg, aber trotzdem ist er froh, sich zu diesem Wechsel entschiede­n zu haben: „Die Zeit dort hat mir sehr viel ge- bracht. Mal was anders zu sehen und neue Erfahrunge­n zu sammeln, ist für mich sehr wertvoll. Es hat mit sehr gut getan, mich nur auf Eishockey konzentrie­ren zu können und nicht um Dinge, die im Umfeld des Vereins passieren.“Das Umfeld in Leksland sei für einen Zweitligis­ten sehr profession­ell. Acht Punktspiel­e und sieben Einsätze in den beiden Play-off-Runden absolviert­e er insgesamt für die Blau-Weißen und brachte es dabei auf fünf Tore und neun Vorlagen. Beim letzten Play-off-Spiel gegen den Lokalrival­en Mora musste wegen einer Magen-Darm-Erkrankung passen: „Ich wollte unbedingt spielen, doch die Ärzte haben mir das verboten.“Obwohl die Serie gegen den Erstligist­en Mora mit 1:4 verloren ging, sei sie enger gewesen als es der Endstand ausdrückt: „Wir waren fast in jedem Spiel das bessere Team, aber haben einfach nicht die notwendige­n Tore erzielt.“Er persönlich erhielt für seine Auftritte in Schweden ein positives Feedback von Verantwort­lichen und Fans des Vereins.

Bereits auf dem Rückweg nach Deutschlan­d erhielt Pietta von Bundestrai­ner Marco Sturm die Nachricht, dass er zum Aufgebot der Nationalma­nnschaft für die kommen- den Spiele in der Euro Hockey Challenge gegen die Slowakei und Frankreich. Das Team trifft sich am Mittwoch in Dresden: „Mein Ziel ist jetzt die WM in Dänemark.“

Auch Marcel Müller erhielt eine Einladung, der ja gemeinsam mit Pietta in Leksland spielte und in der kommenden Saison wieder für die Kölner Haie spielen wird. In einem Interview mit dem Kölner Stadtanzei­ger konnte sich Müller gut vorstellen, auch in Köln an der Seite von Pietta zu spielen. „Na ja, ich würde auch sehr gerne weiter mit ihm spielen, aber dann in Krefeld. Leider sind dafür hier die Bedingun- gen nicht mehr vorhanden“, sagte Pietta.

Die bisherige Kaderplanu­ng für die neue Saison wollte Pietta gestern nicht bewerten. Er hofft, dass Dragan Umicevic und Jordan Caron bleiben. Letzter soll seinen Vertrag bereits verlängert haben. Auch Mathias Trettenes wird wohl weiter das schwarz-gelbe Trikot tragen. Markus Nordlund hat sich auf eigenen Wunsch verabschie­det. Bei Diego Hofland und Maxi Faber deutet sich jeweils eine Vertragsau­flösung an. Letztendli­ch sollen alle Entscheidu­ngen mit dem neuen Trainer abgesproch­en werden.

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FOTO. LIF Daniel Pietta (rechts) absolviert­e für den schwedisch­en Zweitligis­ten Leksland IF insgesamt 15 Spiele und erzielte dabei fünf Treffer.

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