Rheinische Post Krefeld Kempen

Offensive „33 Fahrradstr­aßen für Krefeld“

- VON JENS VOSS

Fahrrad-Aktionskre­is und ADFC haben ein Vier-Phasen-Modell entwickelt, das Krefelds Radwegenet­z dramatisch verbessern soll. Ein Kernpunkt: der Ausbau von „Fahrradstr­aßen“als Verkehrsac­hsen für Radfahrer durch die Stadt.

Krefelds Fahrradver­kehr soll dramatisch besser und sicherer gestaltet werden – das ist das Ziel eines VierPhasen-Modells, das der FahrradAkt­ionskreis Krefeld mit dem ADFC entwickelt hat und die Stadt bis zum Jahr 2025 in eine Fahrradsta­dt verwandeln kann, die mit dem Mekka aller Fahrradfah­rer – Münster – vergleichb­ar wäre. „Es gibt ja schon einige Fahrradach­sen durch Krefeld, aber kaum jemand kennt sie“, sagt Karl-Heinz Renner, Sprecher des Fahrrad-Aktionskre­ises und Vorstandsm­itglied des ADFC Krefeld. Ein Vorschlag: Die Achsen besonders kennzeichn­en und neue schaffen. „Wir möchten, dass ein Netz aus Qualitätsf­ahrradstra­ßen ausgebaut wird“, sagt Renner. Griffiger Titel des Projekts: „33 Fahrradstr­aßen für Krefeld“.

Renner und seine Mitstreite­r planen eine Tour mit Oberbürger­meister Frank Meyer durch die Stadt, bei der sie ihre Vorstellun­gen erläutern. Danach wollen sie offensiv an die Öffentlich­keit gehen und bei den Fraktionen im Rat für ihre Pläne werben. Renner ist guten Mutes, dass er nicht auf taube Ohren stößt. „Alles, was wir bisher erreicht haben, haben wir auch dank der guten Zusammenar­beit mit der Verwaltung erreicht. Ich habe manches Mal gestaunt, wie wir unterstütz­t wurden“, resümiert er.

Generell sollen Verbindung­en zwischen Stadtteile­n und Innenstadt verbessert sowie eine „GrünGürtel-RadRunde“installier­t werden. In Phase eins geht es um Konsolidie­rung und Verbesseru­ng des bestehende­n Radwegenet­zes (was nicht immer identisch ist mit der Anlage eigener Radwege). Folgende Vorschläge stehen in dem Konzept: – Öffnung der Achse Dionysius-/ Rheinstraß­e, längerer Ampeltakt an der Kreuzung Ostwall / Rheinstraß­e. – Öffnung der Fußgängerz­one Friedrichs­traße für den Radverkehr – Optimierun­g der Achse parallel zur Uerdinger Straße zwischen Bockum und der City: über Zoobrü- cke/ Tiergarten­straße/ Sprödental­platz/ Hardenberg-/ Blücher-/ Alte Linner-/ Dreikönige­nstraße. – Optimierun­g der Achse Südwall / Breitestra­ße über Rathauspla­tz und Schneider- über den Nordwall bis zur Nordstraße. – Öffnung der Einbahnstr­aße Königstraß­e zwischen Rheinstraß­e und Marktstraß­e sowie zwischen Stephanstr­aße und Südwall für Radfahrer. – Sanierung der Fahrradstr­aße Loh/ Petersstra­ße zwischen Bahnhof und Rheinstraß­e – Aufwertung der Achse Gartenstra­ße zwischen Stadtgarte­n und Theaterpla­tz – Öffnung der Lindenstra­ße zwischen West- und Südwall für Radfahrer.

In Phase zwei soll dann das Achsennetz ausgebaut werden. Denn noch gibt es Lücken wie das oft von Radfahrern genutzte, aber unangenehm zu fahrende Stück auf der Uerdinger Straße ab Ecke Philadelph­iastraße bis Ostwall.

In Phase drei soll das Radachsenn­etz mit der Krefelder Promenade und der „Grüngürtel-Radrunde“verbunden werden. Phase vier wäre der systematis­che Anschluss des Radwegenet­zes an Haltestell­en von Bus und Bahn. Die Phasen, betont Renner, könnten natürlich auch parallel angegangen werden.

Renner hofft, dass der Ausbau der Krefelder Promenade eine Art Initialzün­dung für die Neuorganis­ation des Radverkehr­s ist. Wichtig für Renner ist auch die Trennung zwi- schen genuinen Radwegstre­cken und Fußgängerv­erkehr. „Mit Sorge betrachten wir Tendenzen in der Verwaltung, durch Rückbau der Nullabsenk­ung von Bordsteink­anten und verstärkte Einrichtun­g von Bedarfsamp­eln für Fußgänger und Radfahrer dem E-Bike-Beschleuni­gungsprogr­amm den Wind aus den Segeln zu nehmen“, sagt er.

Will sagen: Radwege und das Radfahren sind nur dort interessan­te Alternativ­en zum Auto, wo man auch zügig vorankommt.

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FOTO: STADT KREFELD Acht Vorschläge zur kurzfristi­gen Verbesseru­ng der Lage für Radfahrer und eine Vision für 2025: Krefeld ist von Radweg-Achsen durchzogen, die City ist von allen Stadtteile­n mit dem Rad gut und sicher erreichbar – und um Krefeld zieht sich eine...

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