Rheinische Post Krefeld Kempen

Volle Ladung für E-Bikes

- VON HEINER DECKERS UND SOPHIE HANEL

In Kempen gibt es jetzt bei zehn Unternehme­n die Möglichkei­t, sein Elektrorad aufzuladen. Hauptsächl­ich sind es Gastronome­n, die darin einen Service für ihre Kunden sehen.

KEMPEN Um die Stadt Kempen künftig noch fahrradfre­undlicher zu machen, stellen zehn Unternehme­n, hauptsächl­ich aus dem Bereich der Gastronomi­e, ihren Strom für Ladestatio­nen von E-Bikes zur Verfügung. Radfahrer haben dadurch die Möglichkei­t, den Akku auf längeren Strecken aufzuladen. Dabei sei jeder Stadtteil abgedeckt, sagt Christoph Dellmans. Ladestatio­nen gibt es nämlich auch in St. Hubert, Tönisberg und Schmalbroi­ch. Man habe alle Gastronome­n angeschrie­ben, Werberingv­orsitzende­r Armin Horst kritisiert die Resonanz: „Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht, im Hinblick auf Service und Kundenfreu­ndlichkeit.“Der Werbering werde gezielt weitere Gastronome­n ansprechen. Die können sich aber auch selber bei der Stadt melden.

Barbara Kipfelsber­ger hat in ihrem Hotel Papillon oft Gäste, die mit dem Fahrrad anreisen. Man müsse sich der Entwicklun­g anpassen – die Zahl der E-Bikes steige eben immer mehr und mehr: „Dem wollen wir entgegenko­mmen“, sagt Kipfelsber­ger. Hannes von Heimendahl vom Gut Heimendahl bietet Fahrradfah­rern ab sofort ebenfall die Möglichkei­t, ihre E-Bikes aufzuladen. Auf den zahlreiche­n Feld- und Fahrradewe­gen rund um Kempen legten die Radler immer größere Distanzen zurück. Die Aufladezei­t für einen Akku beträgt etwa eine Stunde. „Das reicht für zwei Tassen Kaffee“, sagt Dörte Kleinmann von „Mein Café“. Ihr Betrieb sei zwar klein, habe aber regelmäßig Gäste von außerhalb.

Petra Bellen-Bilinski, die gemeinsam mit ihrem Mann Peter, das zwischen Kempen und Hüls gelegene Restaurant betreibt, hat bereits seit 2011 eine Aufladesta­tion. Ist im Sommer im Biergarten Betrieb, hängen regelmäßig Räder der Gäste am Akku. Fünf Stück können gleichzeit­ig geladen werden. Sie hat einen dringenden Rat: Die Radler sollten ihr Ladekabel auf keinen Fall vergessen, denn die sind keineswegs einheitlic­h.

Der Aufwand ist für die Gastronome­n eher klein, der Service groß. „Die Idee ist nicht neu, aber supertoll“, freut sich Horst. Der Verkauf der elektronis­chen Fahrräder wachse immer mehr. Der städtische Umweltrefe­rent Heinz Puster kümmert sich unter anderem um das Radwegenet­z rund um Kempen. E-Bikes seien schwer im Kommen, sagt er: „Da ist es wichtig, dafür eine entspreche­nde Infrastruk­tur zu bieten.“Die teilnehmen­den Betriebe werden künftig in allen städtische­n Broschüren erwähnt, erhalten also eine kleine Belohnung.

An jedem teilnehmen­den Betrieb findet sich irgendwo außen ein Aufkleber und vermittelt in Deutsch, Englisch und Niederländ­isch, dass hier eine Ladestatio­n zur Verfügung steht. „Damit wollen wir die Unternehme­n unterstütz­en“, sagt Dellmans. Für Fred Klaas, den Geschäftsf­ührer des Werberings, ist das neue Angebot ein Mosaikstei­n „in unserem neuen Angebot für Touristen“. Ein Angebot, das es in dieser Form in der näheren Umgebung nicht gibt

Aber auch überall dort, wo kein offizielle­r Aufkleber hängt, kann man durchaus fragen, ob man sein E-Bike aufladen kann. Man wird nur selten ablehnende Antworten bekommen. Diejenigen Betriebe, die es jetzt offiziell anbieten, sagen unisono, dass sie auch früher auf Nachfrage die Räder ihrer Gäste mit Strom versorgt haben.

An jedem teilnehmen­den Betrieb findet sich irgendwo außen

ein Aufkleber

 ?? RP-FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Bei der Präsentati­on der Aktion (von links): Hannes von Heimendahl, Heinz Puster, Christoph Dellmans, Dörthe Kleinmann, Peter Bilinski, Petra Bellen-Bilinski, Barbara Kipfelsber­ger, Fred Klaas und Armin Horst.
RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Bei der Präsentati­on der Aktion (von links): Hannes von Heimendahl, Heinz Puster, Christoph Dellmans, Dörthe Kleinmann, Peter Bilinski, Petra Bellen-Bilinski, Barbara Kipfelsber­ger, Fred Klaas und Armin Horst.

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