Rheinische Post Krefeld Kempen
Bilanovic muss im Schlüsselspiel improvisieren
Die HSG Krefeld empfängt Samstag (19 Uhr) den SC Longerich. Dabei geht es um den wichtigen vierten Platz.
Ausgerechnet zum vielleicht wichtigsten Spiel des Jahres ist die Verletzungsseuche mit voller Kraft zur HSG Krefeld zurückgekehrt. Speziell die rechte Seite des Handball-Drittligisten ist fast vollständig verwaist. Von den eigentlich vier Linkshändern im Kader (Hannes Hombrink, Henrik Schiffmann, Philipp Liesebach und Maik Schneider) ist nur Letztgenannter überhaupt einsatzfähig. Hombrink fehlt schon die komplette Saison mit seiner Schambeinentzündung. Die gleiche Verletzung legt nun erneut Liesebach auf Eis und Schiffmann zog sich vor Ostern einen Kreuzbandriss zu. Für alle ist es wohl das Saisonaus.
Bleibt noch Schneider. Der aber laboriert schon seit Saisonbeginn an Schulterproblemen und wurde überdies durch einen Armbruch zurückgeworfen. So spielte am vergangenen Wochenende Rechtshänder Gerrit Kuhfuß, eigentlich Kreisläufer, auf Rechtsaußen, was problematisch ist. Doch wie so oft: Bangemachen gilt nicht. Also sagt Trainer Dusko Bilanovic kämperisch: „Wir bereiten uns intensiv auf Samstag vor und ich gehe davon aus, dass wir gewinnen werden.“
Das wäre wichtig, denn ein Sieg würde die Top-vier-Platzierung be- reits fast sicherstellen und sogar Rang drei wäre noch möglich, sollte der Leichlinger TV erwartungsgemäß gegen die verlustpunktfreie TuS Ferndorf verlieren. Bei einer Niederlage aber zöge der Gegner an den Eagles vorbei. Zwar empfängt der in der Woche darauf noch den Zweiten aus Dormagen, doch darauf wollen sich die Schwarz-Gelben nicht verlassen.
Entsprechend intensiv bereitet Bilanovic die Seinen auf das Endspiel vor. Ein Punktgewinn würde vermutlich schon ausreichen, um Rang drei zu sichern. Davon aber will der Trainer nichts wissen und gibt die Parole „Sieg“aus. Dabei lässt er sich auch von der personellen Lage nicht verrückt machen.
„In Volmetal am Samstag haben wir an sich gut gespielt. Wir haben nur in wichtigen Phasen die Tore nicht gemacht. Darum war das Ergebnis enger, als das Spiel“, sagt er und hofft darauf, dass seine Mannschaft dies auch im Topspiel bestätigen wird. Außer den erwähnten Langzeitverletzten – hinzu kommt noch Rückraumspieler Michel Mantsch, der einzige Rechtshänder im Krankenstand, der ebenfalls mit Kreuzbandriss bis Saisonende fehlt – werden wohl alle Spieler fit sein.
Im Rückraum könnte viel Arbeit auf Simon Ciupinski zukommen. In Volmetal hatte er noch relativ wenig Einsatzzeit. „Das lag aber nicht an ihm und seiner Verletzung, sondern daran, dass Tim Gentges stark gespielt hat“, erläutert Bilanovic. Trotz der personellen Lage müssen die Krefelder also eine gute Leistung bringen und mindestens einen Punkt holen. Dabei hoffen die Verantwortlichen auf eine große Kulisse im wichtigsten Saisonspiel. „Eine Zuschauerzahl und Atmosphäre wie seinerzeit gegen Dormagen, als wir gut 1.400 Menschen in der Halle hatten, wäre toll und angemessen“, sagt Pressesprecher André Schicks. Damals trieb die Kulisse das Team zum auch jetzt so wichtigen Erfolg.