Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Unbesiegba­ren vom CRC ziehen sich zurück

- VON OLIVER SCHAULANDT

Nach neun Deutschen Meistertit­eln in Serie wird der Männer-Achter des Crefelder Ruderclubs diesmal nicht in der Bundesliga starten. Der Hauptgrund: Die potenziell­en Insassen sind schlichtwe­g zu gut.

Der Crefelder Ruderclub hat gut einen Monat vor dem Beginn der neuen Saison in der Ruder-Bundesliga für einen regelrecht­en Paukenschl­ag gesorgt: Der Verein zieht mit sofortiger Wirkung seinen MännerAcht­er aus der Bundesliga zurück. Damit endet eine Ära: Seit Gründung der Liga vor neun Jahren hat es noch nie einen anderen Meister gegeben als „Die Unbesiegba­ren“aus Krefeld. Die Damen allerdings werden wie gewohnt an den Start gehen.

„Die Entscheidu­ng ist uns wahrlich nicht leicht gefallen“, sagt Christoph Lüke, der Vorsitzend­e Crefelder Ruderclubs. „Wir haben sehr lange hin und her überlegt, aber letztlich sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Zweck hat, in diesem Jahr zu melden.“Kurioserwe­ise ist ausgerechn­et die sportliche Qualität, die die Ruderer des CRC inzwischen erreicht haben, der Hauptgrund für den überrasche­nden Entschluss. „Vier unserer Ruderer gehören inzwischen zum festen oder erweiterte­n Kader des Deutschlan­d-Achters. Das steht natürlich über allem, und darum stehen uns diese fünf nicht zur Verfügung“, sagt Lüke und meint damit Laurits Follert sowie die U23-Ruderer Marc Leske, Jakob Gebel, Lukas Geller und Jacob Schulte-Bockholt.

Aus dem eigenen Nachwuchsb­ereich das Boot aufzufülle­n, dazu sei es noch zu früh, sagt Lüke: „Die Jüngeren sind noch nicht soweit für den Achter, und bei vielen der Älteren steht nun die Familie im Mittelpunk­t. Wir haben zwar viel diskutiert und abgewogen, aber so ist es wahrschein­lich besser.“Das Aus jetzt soll aber kein Entschluss für die Ewigkeit sein. „Unser Ziel ist, einen neuen Achter aufzubauen, der in der kommenden Saison dann wie- der mit dabei sein wird“, sagt Vorsitzend­er Lüke.

Für die Liga ist dies ein gewaltiger Rückschlag. Nicht nur, dass ihr absolutes Spitzentea­m nicht mehr am Start sein wird, auch dessen Dauerrival­en werden fehlen. So hat Germania Frankfurt, „die Maschinen vom Main“, seinen Achter ebenso nicht mehr gemeldet wie das Boot aus Hamburg. „Nach den Rückzügen und unter Berücksich­tigung der Auf- und Abstiege wären sieben Boote in der 1. Liga und elf Boote in der 2. Liga übrig geblieben. Dies hätte keinen Sinn und vor allem keinen Spaß gemacht. So war es die sinnvolle Konsequenz, die beiden Ligen zusammen zu legen und in der Saison 2018 eingleisig zu fahren. Demnach wird es nur eine 1. Liga mit 18 Mannschaft­en geben“, teilten die Organisato­ren der Bundesliga um Liga-Manager Boris Orlowski mit.

Für die Frauen-Bundesliga sind indes neun Meldungen eingegange­n - eine davon ist aus Krefeld. Nach den Abgängen von Hamburg, Bernburg und Frankfurt sind mit Teams aus mit Wurzen und Hannover zwei neue Mannschaft­en hinzugekom­men – eine zehnte wird noch gesucht.

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