Rheinische Post Krefeld Kempen

VfR Fischeln wacht erst am Ende auf

- VON UWE WORRINGER

Der Fußball-Oberligist tritt bei der 1:2-Niederlage in Ratingen über weite Strecken wie ein Absteiger auf. Trotzdem ist nach dem Anschlusst­reffer ein Punktgewin­n noch möglich. David Machnik scheidet früh verletzt aus.

Der VfR Fischeln konnte die Vorlage der Konkurrenz nicht nutzen. Denn die Krefelder kassierten ihrerseits eine verdiente 1:2 (0:2)-Niederlage bei Ratingen 09/14 und haben weiterhin einen gehörigen Rückstand auf die Nichtabsti­egsplätze. Mit der gestrigen Leistung darf man sich auch sicher keine Hoffnungen auf ein Happyend machen. Denn was die Grün-Weißen gegen einen keineswegs übermächti­gen Gegner über weite Strecken zeigten, war einfach zu wenig. Trainer Josef Cherfi wurmte hinterher die verpasste Chance: „Ein Sieg wäre für uns ein Bonus gewesen. Das ist das Einzige, was mich ärgert. Aber kein Invest, kein Ertrag.“

Der VfR geriet schon früh auf die Verlierers­traße. Weil die Fischelner Defensive nicht im Bilde war, gelang Imsail Cakici bereits in der siebten Minute die Führung. Nur sechs Minuten später verhindert­e Hendrik Sauter mit einer Glanzparad­e sogar das mögliche 2:0 (13.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Krefelder schon den ersten Wechsel hinter sich, denn David Machnik schied mit einer Oberschenk­elverletzu­ng aus und musste durch Dustin Orlean ersetzt werden. Ohne Machnik lahmte das Spiel der Gäste.

Allerdings hatten auch die Hausherren spielerisc­h nicht allzu viel zu bieten. Das änderte aber nichts an ihrer Überlegenh­eit in der ersten Halbzeit. So ging auch der zweite Treffer vor dem Pausentee in Ordnung. Wieder leistete sich der VfR eine gedanklich­e Auszeit, ließ eine Flanke zu und der sträflich allein gelassene Orhan Dombayci überwand Sauter zum 2:0. Der Abstiegska­ndidat aus dem Krefelder Süden notierte nur eine gute Chance durch Youngster Gianni Wittenberg (17.).

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit hätte Ratingen bereits er- höhen können, vergab diese Chance aber ebenso kläglich wie die zweite nach gut einer Stunde. Die Gastgeber mussten sich schließlic­h nicht steigern, um einem ungefährde­ten Sieg entgegen zu steuern. Denn die Cherfi-Elf hatte zunächst nichts entgegen zu setzen und überbot sich mit Fehlpässen in allen Mannschaft­steilen. „Mit dieser Leistung haben wir in der Oberliga auch nichts zu suchen“, meinte Fischelns Präsident, der der Mannschaft angesichts der schwierige­n personel- len Lage allerdings keinen Vorwurf machen wollte. Seine Worte waren gerade verhallt, da wurde es urplötzlic­h noch einmal spannend, weil Ratingens Torschütze Dombayci nach einem Handspiel Gelb-Rot sah und Christos Pappas den fälligen Handelfmet­er zum 1:2 verwandelt­e (78.). Der VfR drängte in der Schlusspha­se noch auf den Ausgleich. Besonders durch die Einwechslu­ng des jungen Luca Esposito kam auf der Außenbahn noch einmal richtig Belebung ins Spiel. So kamen die Gäste auch noch zu guten Möglichkei­ten durch Michael Andres (86.) und Robert Norf (88.), so dass eine Punkteteil­ung durchaus noch möglich gewesen wäre.

„Wir sind viel zu spät aufgewacht“, monierte Cherfi, der Esposito nach der Partie hervor hob. „Man konnte sehen, dass er in der nächsten Saison höher spielen will. Bei vielen anderen Spielern war nicht zu erkennen, dass sie in der nächsten Saison noch Oberliga spielen wollen.“

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FOTO: BLAZY Fischelns Torhüter Hendrik Sauer bleibt in dieser Szene Sieger gegen den Ratinger Orhan Dombayci; Simon Kuschel kann nicht mehr eingreifen.

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