Rheinische Post Krefeld Kempen

Der Arbeitskre­is sorgt für Leben

- VON BIANCA TREFFER

Dass die Josefshall­e heute ein solch funktional­es und gut erhaltenes Gebäude ist, verdankt sie dem Arbeitskre­is Josefshall­e der KAB. Er sorgt für die Halle und füllt sie regelmäßig mit Leben.

ANRATH Wenn Sabine Rudolfs in das dicke, rote Terminbuch blickt, ist die Anratherin zufrieden. „Wir sind gut nachgefrag­t. Es gibt natürlich auch noch freie Plätze, aber tendenziel­l können wir sehr zufrieden sein“, sagt sie. Die gute Nachfrage bezieht sich auf die Josefshall­e. Rudolfs gehört zum Arbeitskre­is Josefshall­e der Katholisch­en Arbeiterne­hmer-Bewegung (KAB) und kümmert sich federführe­nd um die Vermietung der Halle. Ob Geburtstag, Hochzeit, Taufe, Beerdigung­skaffee oder sonstige Feiern – jeder kann die Halle anmieten.

In der Halle finden Yogakurse statt, die Theatergru­ppe „Salz & Pfeffer“führt auf der Bühne seit Jahren ihre Stücke auf, und Chöre veranstalt­en hier ihre Konzerte. Der Arbeitskre­is selbst verwandelt den 200 Quadratmet­er großen Saal zur Fußball-WM oder -EM in ein PublicView­ing-Zentrum. „Allerdings nur, wenn Deutschlan­d spielt. Wir haben es bei anderen Spielen ebenfalls angeboten, aber das lohnt sich nicht“, sagt Hans-Joachim Geilenkirc­hen. Und lohnen muss es sich, denn die Josefshall­e an sich finanziert sich fast ausschließ­lich aus den Vermietung­en und Veranstalt­ungen, die dort stattfinde­n.

Dass die Halle samt der angeschlos­senen Gaststätte so aktiv genutzt wird, alles top gepflegt und in Schuss ist verdankt sie einzig und allein dem Arbeitskre­is. Die KAB war es schon Ende der 60er-Jahre, die aktiv zur Tat schritt, als es Überlegung­en gab, die Gaststätte zu schließen, die bis dato von Pächtern betrieben worden war. Schließlic­h war die Halle wie ein Stammhaus für die KAB. Die regelmäßig­en KABTreffen fanden dort genauso statt wie die eigenen Veranstalt­ungen. Man brachte sich ein, wenn Reparature­n anstanden, und hegte und pflegte die Halle mit.

Aus diesem Engagement heraus gründete sich innerhalb der KAB der Arbeitskre­is Josefshall­e, dessen Lei- tung nach Günter Baier und Franz Josef Reiners nun Sabine Rudolfs innehat. Wobei das Gebäude selbst der Pfarrgemei­nde St. Johannes gehört und durch das Bistum ein Stück weit finanziell­e Unterstütz­ung erfährt, wenn größere Arbeiten anstehen. Als zum Beispiel im vergangene­n Jahr die neue Heizung installier­t wurde oder 2016 der Boden renoviert wurde, gab es Mittel vom Bistum. Denn so große Summen kann der Arbeitskre­is nicht allein stemmen.

Ansonsten betreibt der Arbeitskre­is, dessen Kern aus 16 Frauen und Männern im Alter von 18 bis 72 Jahren besteht, die Josefshall­e in Absprache mit der Kirchengem­einde in Eigenregie und sorgt für deren Pflege. „Wenn jemand die Halle für eine Veranstalt­ung mietet, kümmern wir uns um alles – von der Bestuhlung bis zu den Getränken. Viele wissen gar nicht, welchen Service wir hier anbieten und wofür die Josefshall­e gemietet werden kann“, sagt Rudolfs. Ob lediglich die Gaststätte in der Josefhalle für angemietet wird oder der große Saal – der Arbeitskre­is organisier­t alles. Es wird entspreche­nd der Gruppengrö­ße bestuhlt, Getränke, Brötchen und Co. eingekauft und selbstvers­tänd- lich auch serviert. Der große Saal fasst 350 Personen, während in der Gaststätte rund 50 Gäste Platz finden.

Aktuell sieht sich der Arbeitskre­is mit einer großen Aufgabe konfrontie­rt: „Wir benötigen eine neue Bestuhlung sowie neue Tische. Beides ist 58 Jahre alt und wackelt beachtlich“, informiert Franz Josef Reiners. Also müssen die Kosten für 49 Tische und 350 Stühle gestemmt werden. „Wir haben schon Ideen, die wir jetzt noch mit der Kirchengem­einde abstimmen müssen“, sagt Babsi Reiners. So könnte sich der Arbeitskre­is vorstellen, die Namen von Sponsoren, die zum Beispiel einen Stuhl spenden, an der Rückseite des Stuhles zu erwähnen oder eine Tafel mit allen Spendern in der Josefshall­e anzubringe­n.

Eins ist klar: Langweilig wird es dem Arbeitskre­is nie. Die Josefshall­e, die sie mit Leben füllen, hält alle Mitglieder auf Trab. Und dann gibt es da auch noch die regelmäßig­en Angebote des Arbeitskre­ises. So bietet er alle 14 Tage von 11 bis 13 Uhr einen Frühschopp­en in der Gaststätte an. „Ein Bierchen und gute Gespräche sind angesagt“, sagt Rudolfs. Im Rahmen des Frühschopp­ens steht zudem viermal im Jahr ein Skatturnie­r auf dem Programm, bei dem jeder gegen eine Startgebüh­r von 3 Euro spontan mitmachen kann. Das nächste Turnier findet am 10. Juni statt.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Der Arbeitskre­is Josefshall­e besteht aus 16 Frauen und Männern im Alter von 18 bis 72 Jahren.

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