Rheinische Post Krefeld Kempen

Dem KFC Leben eingehauch­t

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Ein Trainerwec­hsel ist fast immer ein Ausdruck der Unzufriede­nheit. Allerdings garantiert eine solche Maßnahme nicht immer die Wende zum Besseren, allzu oft bleibt der erhoffte Erfolg aus. Der Trainerwec­hsel, den der KFC Uerdingen Mitte März vorgenomme­n hat, ist ein Volltreffe­r. Dabei erfolgte er zu einem überrasche­nden Zeitpunkt: als Tabellenzw­eiter. Doch KFC-Präsident Mikhail Ponomarev war nicht nur mit der Punktausbe­ute, sondern auch mit den spielerisc­hen Darbietung­en unzufriede­n und reagierte. Dabei bewies er jenen Fußball-Sachversta­nd, den ihm der ehemalige Trainer Michael Wiesinger zuvor attestiert hatte. Doch noch richtiger als die Entscheidu­ng war die Wahl des Kandidaten: Stefan Krämer. Es ist nicht nur die beeindruck­ende Statistik mit 19 von 21 möglichen Punkten und 22:3 Toren, die für ihn spricht, sondern der Mensch. Kompetent, lebendig und eloquent lebt er vor, wie er sich den Fußball vorstellt. Mit dieser offensiven Art hat er der Mannschaft jenes Leben eingehauch­t, das ihr zuvor fehlte. Sie wirkt nicht mehr ängstlich und gehemmt, sondern mutig und selbstbewu­sst. „Der Trainer lässt frei aufspielen. Jeder blüht auf, die Mannschaft wirkt gelöst“, hat Oguzhan Kefkir gesagt. Wenn die Mannschaft in den letzten fünf Saisonspie­len weiterhin so auftritt und nicht abhebt, wird sie am Saisonende doch noch Meister. Und die unberechti­gte Kritik an KFC-Präsident Ponomarev, die in der Winterpaus­e aufgekomme­n war, ist angesichts der Erfolge natürlich auch längst verstummt.

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