Rheinische Post Krefeld Kempen

Zwei, die wissen, wie Aufstieg geht

- VON THOMAS SCHULZE

Vor fünf Jahren feiern Trainer Stefan Krämer und Christian Müller mit Arminia Bielefeld den Aufstieg in die Zweite Liga Jetzt wollen sie den KFC Uerdingen zur Meistersch­aft in der Regionalli­ga führen.

Ein Trainerwec­hsel bedeutet im Idealfall immer einen Neustart. Das war beim KFC Uerdingen natürlich nicht anders, als Mitte März Stefan Krämer das Amt von Michael Wiesinger übernahm. Christian Müller hat von dem Wechsel profitiert, aber auch seinen Teil dazu beigetrage­n, in die Mannschaft zurückzuke­hren. Gegen den FC WegbergBee­ck (3:0) und beim TuS Erndtebrüc­k (2:0) gehörte er der Anfangsfor­mation an. Gegen Wegberg traf er mit einem fulminante­n Schuss zunächst nur den Pfosten, bereitete dann aber einen Treffer vor. In Erndtebrüc­k erzielte er den zweiten Treffer.

„Wir wussten, dass es nicht einfach wird, aber wir hatten noch sechs Endspiele und sind die Aufgabe entspreche­nd angegangen“, sagte Müller. „Wir haben uns viele Chancen erspielt und die Aufgabe erfüllt. Es sind drei wichtige Punkte.“Und wie wichtig war das Tor für ihn? „In erster Linie sind es drei Punkte für das Team. Aber natürlich ist es für einen Offensivsp­ieler in zweiter Linie auch immer wichtig, wenn er trifft.“

In der Situation war das Tor für Christian Müller sicherlich sehr wohltuend, denn nachdem er im Oktober nach Uerdingen gekommen war, hatte er drei Wochen später in Wuppertal einen Nasenbeinb­ruch erlitten. Der warf ihn zurück, wie so manch andere Verletzung in seiner abwechslun­gsreichen Karriere, die ansonsten möglicherw­eise nicht so holprig und noch erfolgreic­her verlaufen wäre.

Der ehemalige U21-Nationalsp­ieler erlitt 2004 im Länderspie­l gegen Polen einen Schien- und Wadenbeinb­ruch. Nach zweieinhal­b Jahren Pause feierte er sein Comeback in der Bundesliga, in der er 17 mal spielte. 91 mal lief er in der Zweiten Liga auf.

Doch seinen größten Erfolg feierte Müller in der Dritten Liga, wo er in Bielefeld Trainer Stefan Krämer begegnete. Im Mai 2013 machten die Arminia mit einem 1:0-Sieg im Derby gegen Osnabrück den Aufstieg in die Zweite Liga perfekt. Daran denkt Krämer heute noch gerne zurück. „Ich weiß, was so ein Aufstieg bewirkt, was er mit der Mannschaft, mit dem Verein, mit einer ganzer Stadt macht“, sagt er.

Nun sind sich Krämer und Müller in Uerdingen wieder über den Weg gelaufen. Doch es zählten nicht etwa alte Seilschaft­en, sondern die Leistung. Müller saß bei Krämers Einstand gegen Ryhnern (7:0) auf der Bank. „Ich kenne Mü aus Bielefeld und weiß, was er kann. Aber er war nicht in der körperlich­en verfassung“, berichtet der Coach. „Wir haben ein spezielles Programm für ihn erstellt, und er hat das super profession­ell absolviert.“

Von den fußballeri­schen Fähigkeite­n Müllers ist der Trainer nicht nur überzeugt, sondern angetan. „Offensiv ist er eine Waffe“, sagt Krämer über seinen Schützling. „Wenn er nicht so oft so schwer verletzt gewesen wäre, hätte er viel mehr Spiele in der Bundesliga absolviert. Er hatte das Zeug dazu. Mü ist noch ein echter Straßenfuß­baller.“

In Erndtebrüc­k durfte Müller nach 63 Minuten das Feld verlassen, als der KFC 2:0 führte. Dabei hatte er nicht nur das Tor erzielt, sondern insgesamt eine gute Leistung gezeigt und bei Standards für Gefahr gesorgt. Scheint so, dass er gerade rechtzeiti­g in Schwung kommt.

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FOTO: IMAGO Aufstieg perfekt! Trainer Stefan Krämer und Christian Müller fallen sich bei der Bielefelde­r Rückkehr in die Zweite Liga in die Arme.

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