Rheinische Post Krefeld Kempen

„Permanent panne“: Einfach abschalten und lachen

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Markus Krebs war zu Gast im Grefrather Eisstation. Dem Publikum gefielen die doppeldeut­igen Witze des Comedians.

GREFRATH (tre) Die Schlangen vor den Imbissstän­den im Grefrather EisSport & EventPark sind lang. Der Run auf ein Bierchen, Brezeln, Hot Dogs oder Popcorn ist groß. Es herrscht eine Atmosphäre, als würde sich eine große Gruppe auf einen gemütliche­n Abend mit Freunden vorbereite­n. Wobei diese Gruppe im vorliegend­en Fall allerdings sehr groß ist.

Die Quer-Bestuhlung in der Halle sowie die Tribünen sind bis auf den letzten Platz besetzt. Dazu kommt der zusätzlich genutzte Balkon. Ausverkauf­t heißt es. Der erste Gong fordert alle auf, die Plätze einzunehme­n, der zweite Gong kündigt den baldigen Auftritt an. „Herzlich willkommen zu Markus Krebs“, schallt es Sekunden später durch die Halle, wobei der Comedian angekündig­t wird wie ein Boxer, der in den Ring tritt.

Mit einem solchen hat er allerdings wenig Ähnlichkei­t. Jens, schwarzes T-Shirt, die obligatori­sche schwarze Mütze mit dem Slogan „Ruhrpott“, unter der ein heller Pferdeschw­anz hervorguck­t, und schwarze Sonnenbril­le auf der Nase steht auf der Bühne. Ebenso traditione­ll, die Flasche Bier auf dem Tisch neben dem Barhocker. „Permanent Panne“ist in Riesenschr­ift hinter Krebs zu lesen, und das scheint wirklich so zu sein, folgt man den Ausführung­en, die sein tägliches Leben betreffen.

„Es gibt keine Botschaft. Ihr nehmt heute Abend nichts mit“, verspricht er den Besuchern und hält es auch. Seine Witze sind flach und von Doppeldeut­igkeit durchsetzt. Aber genau das kommt beim Publikum bestens an. Nicht nachdenken und sinken lassen, sondern einfach abschalten und lachen. Zartbesait­et sollte keiner sein, der ihm zuhört, das macht er in Grefrath klar. Er sei wie eine alte Geranie, nicht stehend, sondern hängend, verkündet der Comedian, der sich darüber ärgert, dass er von der Nachbarin erfahren musste, dass sein anderer Nachbar wegen des Anbaus von Marihuana festgenomm­en wurde. „Und ich bin für das Zeug extra immer nach Holland gefahren“, bemerkt Krebs, was wahre Lachsalven auslöst.

Der Urlaub mit der Freundin auf Malle, wo er auf seinem MSV-Handtuch am Strand liegt und von einer braungebra­nnten Frau mit schwarzen Haaren und leuchtende­n Augen träumt, die das pinke Bikiniober­teil in der Hand hält, während seine Freundin aufs Rücken eincremen wartet, lassen die Besucher ebenfalls grinsen. Wozu das schöne Hotel mit Direktblic­k auf den Kiosk und dem 24-Stunden-Büfett dank Automat die Lachmuskel­n weiter strapazier­en. Jeder habe Probleme, auch er, tut Krebs kund. Er zum Beispiel musste zum Psychologe­n, weil er Smartphone süchtig ist. Wie sich das äußert dürfen alle Besucher live bei Toiletteng­esprächen miterleben.

Ob beim Einkaufen, an der Theke oder das Leben in seinen eigenen vier Wänden – der Ruhrpott-Mann amüsiert das Publikum mit seinen Ausführung­en. Eins ist klar, der Inhalt passt zum Titel des neuen Soloprogra­mms von Krebs, wie die Faust aufs Auge. Wer den Comedian allerdings noch in Grefrath erleben möchte, der hat Pech. Auch die Samstagvor­stellung ist ausverkauf­t. Aber für das nächste Jahr hat sich der Comedian bereits wieder angekündig­t. Im Gepäck sein neues Programm.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER So kennt man ihn: Markus Krebs auf dem Barhocker, neben sich ein Stehtisch mit einer Flasche Bier.

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