Rheinische Post Krefeld Kempen

Georgien – mal ernst, mal heiter

- VON SILVIA RUF-STANLEY

Das Ensemble „Ananuri“gastierte in der Kulturreih­e „Klangkosmo­s Weltmusik“in der Paterskirc­he.

KEMPEN Die vier Musiker des Ensembles „Ananuri” nahmen am Donnerstag­abend ihr Publikum in der Paterskirc­he im Rahmen der Reihe „Klangkosmo­s Weltmusik” auf eine bezaubernd­e Reise in ihre georgische Heimat mit.

Zurabi Mirziashvi­li, der nicht nur die Gruppe leitet, sondern auch singt und verschiede­ne Instrument­e spielt, hatte sich ein Programm ausgewählt, das im Kirchenrau­m hervorrage­nd zur Geltung kam. Er sowie Maia Mirziashvi­li, Zurabi Mirziashvi­li jr. und Roland Vacheishvi­li sind alle nicht nur ausgesproc­hen gute Sänger, sondern jeder spielt auch noch mehrere Instrument­e. Es war fasziniere­nd zu hören, wie diese gerade einmal vier Stimmen den Raum erfüllten. Besonders schön waren die alten traditione­llen Gesänge, deren Entstammun­g teilweise bis ins 11. Jahrhunder­t hinein reicht. Da merkte man dem Publikum regelrecht an, wie es andächtig wurde.

Aber es gab auch heitere Stücke. Manchmal wirkte ein Lied wie ein Dialog zwischen einem Sänger und den Instrument­en. Oder es gab ei- nen musikalisc­hen Widerstrei­t der Geschlecht­er in einem mit viel Schwung gesungenen Liebeslied. Er will, sie will auch, aber ziert sich. Schön, dass sich dieses alte Spiel offensicht­lich durch alle Regionen der Welt zieht. Wenn es dann aber noch so gekonnt musikalisc­h dargeboten wird, muss man als Besucher einfach schmunzeln.

Den Namen gab sich das Quartett nach der aus dem 13. Jahrhunder­t stammenden Festung Ananuri, die unweit von Tiflis liegt. Die Gruppe gründete sich 1995 mit dem Ziel, klassische Musik und Folk zu verbinden. Sie benutzt ausschließ­lich traditione­lle Instrument­e wie zum Beispiel Langhalsla­uten und Flöten. Hier wie auch in den Liedern ist ein starker Einfluss der Nähe zu Persien zu merken. Die Langhalsla­uten, die an Gitarren erinnern, werden dabei teilweise in einer besonderen Technik gezupft. Dies bringt noch eine besondere Tonart hervor.

Die Musiker verabschie­deten sich mit einer einfühlsam gesungenen Hommage an ihr Heimatland. Aber so schnell wollte das zahlreiche Publikum das Quartett nicht gehen lassen. Zwei Zugaben mussten noch folgen.

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Ohne zwei Zugaben kam das Ensemble „Ananuri“aus Georgien nicht von der Bühne.

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